Das Zippendorfer Strandhotel verfügt über eine schöne Außenanlage. Es liegt direkt an der Promenade vom Schweriner See und verfügt quasi über einen direkten Strandzugang. Allerdings ist das gesamte Gelände von einem Zaun umgebenden und alle Fester und Türen sind mit Holzplatten verriegelt. Es ist also nicht öffentlich begehbar.
Geschichte des verlassenen Hotels in Schwerin
Die erste Hotelsaison für das Zippendorfer Strandhotel war das Jahr 1911. Damals war es eine moderne Anlage mit 65 Zimmern. Von diesen verfügten die meisten über einen eigenen Balkon. Zusätzlich verfügte der gesamte Komplex über elektrisches Licht und einige Salons und galt damit als sehr modern und luxuriös.
Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Zippendorf touristisch gesehen seine Glanzzeit, nachdem der Strand mit Ostseesand aufgeschüttet wurde. Zu dieser Zeit hatte das Hotel die meisten Gäste in seiner Geschichte. Danach nahm der Zustrom von Touristen zwar ab, aber es kamen immernoch genügend Gäste, um das Hotel weiter zu betreiben.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und nach Gründung der DDR, existierte das Zippendorfer Strandhotel weiter unter dem Namen „Hotel am Strand“. Das Objekt überlebte also das Deutsche Kaiserreich, die Weimarer Republik und schließlich auch noch die DDR. Nach so einer langen Laufzeit ist es also keine Überraschung, dass es 1990 saniert werden musste. Nach den Baumaßnahmen verfügte es allerdings nur noch über 26 Zimmer. Die Salons wurden zu Tanzsälen umgebaut, die bekannt werden sollten für ihre legendären Partys. Außerdem wurde ein Restaurant eröffnet.
2004 war es dann jedoch vorbei mit der aktiven Zeit des Hotels. Zu geringe Einnahmen und zu wenige Besucher sorgten für die Schließung. Seitdem steht es leer und verfällt vor sich hin.
Ein neues Leben für das Zippendorfer Strandhotel
Aufgrund der hervorragenden Lage direkt am Zippendorfer Strand, gibt es ein starkes Verlangen, das Gebäude neu zu verwenden. Als verlassenes Gebäude zerstört es nämlich das Ambiente der Promenade und verschwendet ein tolles Grundstück. Erschwert werden sämtliche Bauverfahren dadurch, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht und nicht einfach so abgerissen werden kann.
Der erste Vorschlag für neue Verwendungen kam schon direkt im Jahr 2004. Mit einer Investition von 29 Millionen Euro wollte man das Gelände zu einer riesigen Hotelanlage mit 131 Zimmern und einem Konferenzsall umkonstruktieren. Dieses vorhaben stellte sich jedoch schnell als komplett unrealistisch dar.
In den darauffolgenden Jahren gab es zahlreiche Vorschläge, die alle nicht umgesetzt wurden.
Es gibt keine Einigung in der Verwendung, da es drei verschiede Interessengruppen gibt. Da wären Investoren, die das Hotel zu mehreren Ferien Wohnungen oder einem größeren Hotel umbauen wollen.
Die Stadt möchte dabei besonders den Anblick der Anlage erhalten, sprich die Fassade und lehnt einen vollständigen Abriss ab.
Die Anwohner wiederum möchten nicht, dass der dörfliche Charakter verloren geht und sprechen sich sowohl gegen ein größeres Hotel als auch gegen einen Ferienpark aus.
Es kann also noch lange dauern, bis eine Lösung gefunden wird. Aufgrund der langen Zeit, die das Hotel leerstand, befindet sich das Gebäude in einem schrecklichen Zustand. Die Fassade erinnert noch an die schöne und erfolgreiche Zeit, während im Inneren fast alles zerstört und mit Graffiti voll gesprüht wurde.
Die bröckelnde Fassade mit ihren blauen Balkonen auf der großen Betonfläche ist dennoch ein tolles Fotomotiv. Überall wachsen Pflanzen durch den massiven Betonboden und selbst an der Fassade grünt es mittlerweile.