Auf dem Monte Giogo steht eine große Funkstation des ehemaligen ACE High Frühwarnsystems.
Der Berg ist besonders wegen der alten Funkstation „IMXZ – Livorno“ ein beliebtes Ausflugsziel, da die Anlage ein gutes Ziel einer Wandertour im Norden von Italien abgibt.
Die Funkstation und das ACE-High System stammen aus der Zeit des Kalten Krieges und sind noch sehr gut erhalten, da sie an einem ruhigen Ort in den Bergen der Toskana liegen.
Funktion der Funkstation IMXZ – Livorno
Die NATO Funkstation auf dem Monte Giogo war Teil des ACE-High Systems. Sie wurde später IMXZ – Livorno von der NATO getauft.
Die USA nutzten ein weltweites Überwachungs- und Kommunikationssystem namens WACS. Dabei steht WACS für „White Alice Communications System“, das seit 1956 über die USA, Kanada und Alaska betrieben wurde. Es war an die DEW-Line (Distant Early Warning Line) angeschlossen, die mit Ländern wie Grönland vernetzt war.
DEW-Line als Frühwarnsystem der NATO
Die DEW-Line konnte mögliche Luftangriffe der Sowjetunion auf nordamerikanische Ziele aufdecken und verbundene Länder früh genug warnen. Durch eine schnelle Signalübertragung sollte der amerikanischen Luftwaffe genügend Zeit für Abwehrprozesse zur Verfügung stehen.
Neuere Waffensysteme wie Interkontinentalraketen oder jene, die von U-Booten aus gestartet werden konnten, wurden mit der DEW-Line unter Umständen nicht mehr schnell genug erkannt, sodass die Technik bereits nach kurzer Zeit überholt wurde.
Die DEW-Line war auch mit Ländern wie Grönland verbunden. Dort nannte sich das Frühwarnsystem „NARS“, was für „North Atlantic Radio System“ stand. Das NARS System war also eine Erweiterung der DEW-Line. Sie bestand aus fünf großen Funkstationen, die alle von der amerikanischen Luftwaffe betrieben wurden.
Um das Frühwarnsystem weiter in den zentralen europäischen Raum zu verbinden, wurde ein weiteres System namens ACE-High installiert. Das ACE-System („Allied Command Europa Tropospheric Forward Scatter Communication System“) wurde mit den anderen beiden Netzen global betrieben und reichte bis in die Türkei. Es endete an der Grenze der Sowjetunion. Unter anderem gab es eine ACE-High Station auf der Italienischen Insel Sardinien.
NARS ist über UK mit ACE-High verbunden.
So wurde mit mehreren Systemen ein globales Frühwarnsystem geschaffen.
Wie funktionierte ACE-High?
Die Übertragung der Signale erfolgte mit moderner Technik und war abhörsicher.
Zur Übertragung wurden UHF-Aussendungen mit großen Parabolantennen zur Troposphäre gerichtet und von dort aus zur Erde zurückgestreut. Diese Technik nennt sich Troposcatter und sie erreicht sehr hohe Übertragungsweiten.
Ace-High konnte somit sogar bei nuklearen Funkstörungen arbeiten, während Kurzwellensysteme funktionsunfähig wurden. Das machte die heute verlassene Basis auf dem Monte Giogo so relevant für die militärische Kommunikation.
Ein gerichteter UHF Strahl wird über die Troposphäre, die wie ein großer Spiegel wirkt, zu einer anderen Funkstation geleitet.
Im Vergleich zu einer Kabelverbindung (auch auf der Grafik erkennbar), ist Troposcatter Technik zuverlässiger und weniger störanfällig. Bei Kabelverbindungen genügt eine Leitungsbeschädigung, um die Kommunikation zu stören.
2 Antworten
Wir waren hier erst vor ein paar Tagen. Die Anreise ist etwas Mühsam aber es lohnt sich auf jedenfall. Falls Ihr kein SUV habt. parkt unten und lauft 45 min hoch, der Ausblick ist Atemberaubend.
Hey Matthias!
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