In der Nähe von Lübeck, in der kleinen Stadt Grevesmühlen, stand bis 2017 eine große verlassene Fabrik, die zur Trockung von Getreide genutzt wurde. Zu der verlassenen Fabrik in Grevesmühlen gehörten eine große und mehrere kleinere Hallen mit einer eigenen Eisenbahnanbindung. Desweiteren gab es noch fünf äußere Lagerstellen und mehrere kleine Häuser auf dem Lost Place.
Ein Lost Place in Grevesmühlen
Grevesmühlen ist eine Stadt in Norddeutschland im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Mit einer Einwohnerzahl von rund 10.000 Menschen ist es eine vergleichsweise kleine Stadt. Ihre lange Geschichte reicht dabei bis ins Mittelalter zurück. Besonders bekannt ist die Stadt für ihre gut erhaltene Altstadt, die noch heute viele historische Gebäude beherbergt. Neben den Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, wie beispielsweise den nahe gelegenen Santower See oder den Stadtpark. Insgesamt ist Grevesmühlen eine charmante Stadt mit viel Kultur und Geschichte und auch mit Lost Places.
Ein Teil dieser Geschichte konnte bis 2017 auf dem alten Gelände einer Fabrik, die der Getreidetrocknung diente, erforscht werden.
Die verlassene Fabrik war ein echter Zeuge der langen Geschichte der Stadt und ein spannender Lost Place in Norddeutschland.
Die Entwicklung der alten Fabrik für Getreidetrocknung
Zu Zeiten der DDR entstand die große Trockungsfabrik mit dem im Jahr 1968 gegründeten Betriebsteil Grevesmühlen der VEB Kombinat Getreidewirtschaft. Im Folgejahr begann der Bau des Geländes, das später mit dem nahegelegenen Agrochemischen Zentrum zusammenarbeitete. Beide Areale verfügen über eigene Anbindungen an das Schienensystem, das heute noch sichtbar und verlassen ist.
Nach der Auflösung der DDR zerfiel zwar die VEB Kombinat Getreidewirtschaft, jedoch endete damit noch nicht die gewerbliche Nutzung des Geländes in Grevesmühlen. Es wurde unter anderem von der Nordkorn AG, der Getreide AG und zuletzt von der Ceravis AG verwendet. Die erst später verlassene Anlage diente weiter ihrem Zweck als Trockungsanlage und als Umschlagsort für Getreide. Erst zwischen 2016/2017 erwarb die Stadt Grevesmühlen das alte Fabrikgelände der Getreidetrocknung und die gewerbliche Nutzung wurde gestoppt.
Grevesmühlen: Neue Pläne für die alte Getreidetrocknungs Fabrik
Die Intention des Erwerbs bestand in einer Umfunktionierung zum Wohngebiet. Dazu hat sich die Stadt das Diakoniewerk Westliches Mecklenburg, die WOBAG und die Firma KerVita als Partner gesucht.
Nach Verhandlungen mit den Partnerfirmen für das Projekt, soll ein neues Wohngebiet auf dem alten Fabrikgelände erschlossen werden. Dort sollen neue Wohnungsbauten mit mehrstöckigen Häusern entstehen. Sie sollen sowohl Mietwohnungen als auch Wohnungen für betreutes Wohnen beinhalten.
Die ungefähre Fläche des Areals beträgt 8 Hekter mit rund 150 Wohneinheiten und zusätzlichen 200 Betreuungsplätzen. Desweiteren ist eine Anbindung der Wohnsiedlung zur B-105 geplant.
Abbruch und Umbau der alten Fabrik
Das bereits abgerissene Gelände in Grevesmühlen soll zu Wohnfläche umfunktioniert werden. Nachdem die Bebauungspläne beschloßen wurden, begann die Planung der Abrissarbeiten.
Rund zwei Monate lang sollten verbliebene Gefahrenstoffe entfernt und anschließend die großen Fabrikgebäude innerhalb von fünf Monaten zurückgebaut werden. Dazu war eine Summe von einer Millionen Euro einkalkuliert. Ob das geplante Budget eingehalten werden konnte, ist leider nicht bekannt. Der Abriss ist jedoch mittlerweile abgeschlossen und die Neubebauung steht aus.
Die Stadtwerke haben bereits die Fernwärmeleitung für den Anschluss des Gebietes vorbereitet und auch die Klärwerke wurden mit einem neuen Abwassersystem an das verlassene Gelände angeschlossen. Die alte Fabrik zur Getreidetrocknung ist ein interessanter Ort mit einer besonderen Geschichte, die bald weitergeschrieben wird.
Eine Antwort
Moin Moin,
den Eintrag kannst Du wieder Canceln. Das Areal ist komplett platt gemacht und geräumt…
Leider nix mehr zu finden hier.