Es gibt viele industrielle Lost Places im Raum Lübeck, wie auch in der kleinen Stadt Grevesmühlen, in der ein verlassenes Agrochemisches Zentrum steht. Zu dem alten Ort gehöhen mehrere große Lagerhallen, Werkstätten und ein Schienensystem.
Lost Place Grevesmühlen: Die Fabrik beim Santower See
In der Nähe des Santower Sees bei Grevesmühlen liegt ein großes verlassenes Fabrikgelände, das zwei große Lagerhallen und eine Infrastruktur mit Schienensystem umfasst. Dazu gehörte eine Warenannahme mit eigenen Gleisen, ein längliches Gebäude mit verschiedenen Werkstätten darin und ein Verwaltungsgebäude.
Das waren aber nur die größeren und interessanteren Gebäude der alten Fabrik. Des Weiteren gibt es noch einige Garagen, eine Pforte an der Einfahrt des Geländes und ein unterirdischisches Tanklager.
Der Lost Place im Norden Deutschlands ist allerdings nicht öffentlich zugänglich und durch einen Zaun und teilweisen durch Mauern gesichert. Abgrenzungen und das Gelände selbst werden aber seit Jahren schon nicht mehr gepflegt.
Was ist ein Agrochemisches Zentrum?
Die Aufgabe eines Agrochemischen Zentrums war die „Chemisierung der Landwirtschaft“ innerhalb der DDR. Darin wurden Chemikalien wie Dünger und Pflanzenschutzmittel für die Land- und Forstwirtschaft gelagert und weiterverteilt. So auch auf dem verlassenen Gelände in Grevesmühlen.
Allerdings hatten diese Zentren auch noch weitere Aufgaben, wie Beispielsweise Winterdienst, Transporte von Rohstoffen oder auch Reparaturen an Fahrzeugen aus der Landwirtschaft.
In der „Wirtschaft“ von der DDR war ein ACZ meist für mehrere landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gleichzeitig zuständig.
Spuren im ACZ Grevesmühlen
Bei dem Agrochemischen Zentrum in Grevesmühlen kann man noch einige Spuren seiner Aufgaben erkennen. Eine der großen Hallen wurde wahrscheinlich zum Lagern von Dünger benutzt, der über die Warenannahme mit Zügen angeliefert wurde.
Mit Fließbändern konnten angelieferte Stoffe in der großen Halle verteilt werden. Dabei musste beachtet werden, dass das Düngemittel nicht nass wurde und sauber blieb, da es sonst seinen Nutzen verlor. Obwohl die Ablagerungsstellen überdacht waren, wurden die gelagerten Düngemittel zusätzlich mit Planen abgedeckt, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen.
Ein längliches Gebäude mit mehreren Werkstätten darin, war in mehrere kleine Einheiten aufgeteilt. Einige davon hatten Reparaturgruben, um Fahrzeuge zu reparierieren und zu warten.
Andere Räume wurden zum Bau von Anlagen verwendet. Sägetische und Werkbänke erinnern an die alte Zeit, in der hier gearbeitet wurde.
In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich ein weiterer großer Lost Place. Dabei handelte es sich ebenfalls um einen Betrieb für die Landwirtschaft in Grevesmühlen und Umgebung. Über Google Maps ist das verlassene Industrieglände noch sichtbar, es wurde jedoch bereits abgerissen. Für das verlassene Getreidewerk wird es in den kommenden Wochen einen seperaten Artikel geben.
Der verlassene Ort beim Santower See
Wer auf der Suche nach Lost Places in der Umgebung des Santower Sees ist, der wird im Westen von Grevesmühlen fündig. Das abgesperrte Agrochemische Zentrum aus der DDR verrottet nun schon seit einigen Jahren.
So erreichst du das verlassene Agrochemische Zentrum
Autofahrer können direkt an der alten Bahnstrecke neben dem Komplex parken. An der Straße sind die Zäune um das Agrochemische Zentrum nicht sonderlich hoch, sodass darüber hinweg leicht Fotos gemacht werden können. Für weitere gute Blicke auf das verlassene Werk eignet sich der Weg entlang der alten Bahnstrecke.
Eine Antwort
Großes Areal mit zwei Wohnblock&Werkeinrichtungen.
Hier übt auch die Feuerwehr an alten Fahrzeugen. Man kann hier alles Problemlos betreten.