Camp Hitfeld Astrid Schweden Kaserne

Ob Kino, Casino, Supermarkt und Freibad mit Sportanlage - das alles gibt es im Camp Hitfeld.

Camp Hitfeld ist eine verlassene Kaserne, die um 1948 von der belgischen Besatzungsmacht erbaut und genutzt wurde. Bekannt war das Gelände als „Quartier Reine Astrid“ und war nach nach Prinzessin Astrid Sofia Lovisa Thyra von Schweden benannt.

Die stationierten Einheiten waren größtenteils Logistikeinheiten sowie der Stab des 29. Logistikbataillon. Neben zahlreichen Hallen und Gebäuden, gehörten auch mehrere Depots für militärische Fahrzeuge und ein Munitionsdepot zu der Kaserne.

Das Kasernengelände war dabei durch einen Zaun vom Munitionsdepot getrennt, um mehr Sicherheit zu bieten.

Die Geschichte des Lost Places

Camp Hitfeld war eine von vielen militärischen Geländen der Belgischen Armee. Weitere Einrichtungen des 1. Belgischen Armee-Corps gab es noch in Merzbrück, Eschweiler, Düren und Vogelsang.

Im Raum Aachen bis Kassel gab es noch weitere militärische Einrichtungen der Belgier. Dazu zählten die Standorte Weiden (das ehemalige Hauptquartier des 1. Belgischen Corps), Aachen-Brand, Düren, Merzbrück, Euskirchen, sechs Kasernen und ein Flugplatz in Köln, Bergisch Gladbach-Bensberg, Troisdorf-Spich, Siegen, Lüdenscheid, Arnsberg, Werl, Soest, Brakel, Marsberg-Essentho, Bad Arolsen und Kassel.

Das Gelände in Aachen (Camp Hitfeld) war bis zum Eintritt der Bundeswehr in die NATO im Jahre 1955 Besatzungsstandort der Belgischen Truppen und exterritoriales Gebiet.

Von hier aus wurde der Nachschub und die Versorgung der eigenen stationierten Einheiten organisiert und durchgeführt. Dazu zählten der Transport, der Umschlag, das Lagern und das Bewachen von Waffen, Fahrzeugen und Munition. Auch die Reparaturen von Schäden an Fahrzeugen und Geräten wurden im Camp Hitfeld durchgeführt. Außerdem wurden hier zukünftige und bereits aktive Soldaten ausgebildet und trainiert.

Das befindet sich auf dem Lost Place Camp Hitfeld

Die Anlage war aus infrastrukturellen Gründen an das Schienennetz angeschlossen. Die Schienenanbindung ermöglichte Transporte über längere Strecken. Für die Beladung der Wagons stand ein eigener kleiner Güterbahnhof zur Verfügung.

Das im Wald gelegene Camp hatte viele Unterhaltungs-Einrichtungen. Nicht nur gab es eine Kirche, sondern auch ein Casino, ein ebenso beliebtes Kino und ein Freibad. Zu dem Freibad gehörte eine Sportanlage mit Tennisplatz und Sporthalle und ein Angelteich. Auch mehrere Einkaufsläden und eine Poststelle gab es im Camp Hitfeld.

Die Familien der Zeit- und Berufssoldaten wohnten allerdings in eigenen Siedlungen in Stolberg. Die Einrichtungen im Camp wurden daher größtenteils von Soldaten genutzt. Für die Kinder der Soldaten gab es sogar eigene Schulen, die teils ebenfalls in Stolberg waren.

Mit den vielen Einrichtungen erinnert das Camp Hitfeld stark an das verlassene NATO Hauptquartier, einen der größten Lost Places in Deutschland.

Die zweitgrößte belgische Kaserne im Eschweiler Gebiet ist das Camp Eschweiler beim Donnerberg. Der Komplex wurde 1946 erbaut und hieß später Camp Zeebrugge. Am 20. Dezember 1956 wurde es teilweise von der neu aufgestellten Bundeswehr übernommen und besteht heute weiter unter dem Namen „Donnerberg-Kaserne Eschweiler“.

Quelle: Stadt Aachen – markiert ist das Gelände, das aktuell neu bewaldet wird.

Die Gesamtfläche des ehemaligen Militärgeländes Camp Hitfeld (auch Gabrielle Petit genannt) liegt bei ungefähr 43 Hektar.
Ca. 22,3 Hektar dienen der solaren Freiflächennutzung und die restlichen Flächen zur Erweiterung des angrenzenden Waldes.

Die Flächen verbleiben im Eigentum des Bundes. Um das Waldstück kümmert sich ein Förster.
Befugte Personen kennen natürlich das Gelände und seine Gefahren. Doch ein Risiko liegt hier versteckt im hohen Gras. Vor einigen Jahren stahlen Diebe diverse Gullideckel auf dem Gelände, sodass die Schächte darunter offen zurückblieben. Diese sind heute zugewuchert und nicht mehr leicht zu sehen, weshalb erhöhte Vorsicht beim Begehen des Ortes gilt.

Der Lost Place Gabrielle Petit heute

Heute ist das Gelände bereits völlig zugewuchert und größtenteils verfallen. Es hat noch lange nicht den Status einer Ruine erreicht, sieht jedoch schon sehr mitgenommen aus. Die Kirche ist zum Beispiel zusammengestürzt. Überall auf dem Gelände sind Graffitis zu sehen. Sie verschönern in vielen Fällen den kalten Beton der Gebäude des Camps Hitfeld.

Lars Kesseler, ein bekannter Streetart Künstler, hat sich viele der Werke angeschaut und den Ort aufgrund der unzähligen besonderen Bilder mit einer „Hall of Fame“ verglichen. In der Graffiti-Szene werden so Plätze oder Wandflächen bezeichnet, an denen sich talentierte Sprayer (auch „Kings“ genannt) treffen, um hochwertige und anspruchsvolle Graffitis zu hinterlassen.

Von ihnen gibt es im Camp Hitfeld besonders viele. Ständig tauchen dort neue Graffitis auf und lassen ältere Graffitis verschwinden.
Für Fans von Graffiti und Hobbyfotografen also ein echter Hingucker.
Ein weiterer absolut grandioser Ort für Graffitis und Urban-Kunst ist das verlassene NSA-Gelände in Berlin.

Weitere Informationen

Einschätzung des Ortes

Bekanntheit
60%
Gefahr
40%
Vandalismus
75%
Schwierigkeit des Betretens
15%

Adresse von Camp Hitfeld Astrid Schweden Kaserne

Augustinerweg, 52076 Aachen
50.73164188422, 6.130497360881

Camp Hitfeld Astrid Schweden Kaserne Wegbeschreibung

Das Gelände hat eine eigene Zufahrtsstraße und einen schlecht gesicherten Zaun.

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Das Gelände hat eine eigene Zufahrtsstraße und einen schlecht gesicherten Zaun.

Beim Betreten solltest du dich dennoch über geltene Rechte informieren und den Lost Place nicht alleine betreten.
Du findest diesen Ort unter Augustinerweg, 52076 Aachen. Bitte informiere dich zuvor über Rechte und Gefahren.

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