Seit 2008 ist die letzte Zeche Gelsenkirchens verlassen, die ehemalige Zeche Westerholt. Dabei handelt es sich um einen der größten Lost Places der Stadt. Sie wurde im Jahre 1908 erbaut und gehörte später zu dem Bergwerk Lippe. Zuvor gehörte sie der Bergwerks-AG Recklinghausen.
Das Bergwerk begann im Jahre 1910 seinen Betrieb und wurde mit zwei Förderanlagen ausgestattet, die in zwei verschiedenen Schächten installiert waren. Nach einigen Jahren in Betrieb, ging die Zeche 1927 in den Besitz der Hibernia AG (Bergwerksgesellschaft Hibernia) über. Mit ihr wurde zu dem Bergwerk eine Kokerei zur Verkokung der Steinkohle aus Westerholt errichtet.
Lost Place Zeche Polsum und Westerholt
Westerholt erlitt im Zweiten Weltkrieg zahlreiche schwere Schäden. So wurde unter anderem die Förderanlage des Schachts 2 bei einem Bombenangriff zerstört.
Gegen Ende der 1930er Jahre begann die Hibernia AG den Bau einer Förderanlage in der nördlich an Westerholt anschließenden Zeche Polsum. 1941 entstand dort ein erster Förderschacht für die zukünftige Doppelschachtanlage. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Feld Polsum an die Zeche Westerholt angeschlossen.
Auch die ehemals angeschlossene Zeche Polsum ist heute ein großer Lost Place.
1998 wurde das Bergwerk Westerholt von der „DSK“ bzw. „Deutsche Steinkohle AG“ übernommen. Westerholt fusionierte mit dem Bergwerk Fürst Leopold in Dorsten zum „Bergwerk Lippe“. Auch die Schächte in Polsum und Altendorf wurden als Teil des Bergwerks Lippe mit integriert.
Schacht 1 wurde daraufhin umgebaut und erhielt im Jahr 2001 eine neue Turmförderanlage. Somit konnten große Geräte deutlich einfacher und schneller unter Tage von einem Zechengelände ins nächste transportiert werden.
Schließung der Zeche Westerholt
Der Schacht Westerholt 2 wurde im Jahre 1999 stillgelegt und mit Kies verfüllt. Das Fördergerüst wurde abgerissen. Am 19. Dezember 2008 wurden die anderen Schächte und damit die „Zeche Westerholt“ stillgelegt. Die Grube Polsum wurde von der Zeche abgekapselt und ebenfalls verfüllt.
Nach der Schließung bestehen beide Zechengelände weiterhin und sind mittlerweile ziemlich mit der Natur verwachsen.
Die Zeche Westerholt, von der heute noch eine Fläche von etwa 250.000 Quadratmetern übrig ist, dient in einigen Gebäuden als Veranstaltungsort. Auch Fototouren wurden hier zeitweise angeboten.
Die Ziele für die Verwendung des Geländes liegen aktuell auf der gewerblichen Vermarktung.
Laut Webseite ist die „[…] Bergwerksfläche Westerholt […] eine der größten Potentialflächen für neue Gewerbeansiedlungen im nördlichen Ruhrgebiet. Sie bietet Raum für etablierte und neue Formen der Arbeitswelt.“. Mit dieser Zielsetzung läuft aktuell der Rückbau der bisherigen industriell genutzten Anlagenteile. In drei Bauphasen zu je drei bis vier Jahren soll dieser Plan umgesetzt werden.
Die Foto-Touren sollen in Zukunft jedoch weiterhin durchgeführt werden und mittels bunter Beleuchtung zu bestimmten Veranstaltungen noch aufregender gestaltet werden.
Die Zeche Polsum wird aktuell weitestgehend abgerissen. Von ihr sind lediglich einzelne Gebäude und große Schutthaufen übrig.
Eine Antwort
Schutz der Location – hier verlassene Chemiefabrik bei Muenchen: hier evtl. darauf achten dass Namen/Firmenlogos etc. bei “ geheimen“ Places in den Fotos retuschiert werden. Ich konnte diese Chemiefabrik innerhalb von 3 Minuten ausfindig machen nachdem ich die Adresse der im Foto angezeigten Namen in der Umgebung von Muenchen gegoogelt habe 🙂