In Herne steht das stillgelegte Kraftwerk Shamrock, das für rund 60 Jahre die Region mit Energie versorgte und seit 2013 zum Lost Place wurde.
Erbauung des Kraftwerks in Herne
Erbaut wurde das Kraftwerk ab 1955 auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage 3/4/11 der Zeche Shamrock in Herne. Schon 1957 ging das Kraftwerk in Betrieb und verfügte über eine elektrische Leistung von 132 MW sowie 300 MW thermisch. Es lieferte Strom und für die Region Herne und den Umkreis. Ebenfalls 1957 wurde auf dem Gelände der Schacht 11 (Zentralschacht) der Zeche Shamrock/Blumenthal abgeteuft. Zeche Shamrock wurde zwischen 1965 und 1967 über unterirdische Verbindungen mit der benachbarten Zeche General Blumenthal verbunden und Schacht 11 wurde in die Blumenthal-Förderung übernommen. Die Kraftwerkseröffnung fand damit in der letzten Ausbaustufe des Bergwerks statt und profitierte von der benachbarten Zeche.
Kraftwerk Shamrock galt als sehr modernes Kraftwerk, das beim Bau insbesondere auf Redundanz ausgerichtet worden war. Als sogenannte Sammelschienenanlage konnten jegliche relevante Geräte im Kraftwerk jederzeit untereinander getauscht und größere Ausfälle so kompensiert werden.
Seit der Inbetriebnahme hat es daher keine größeren Unterbrechungen der Stromerzeugung gegeben, weil das Kraftwerk in seiner gesamten Betriebszeit nur rund 21 Stunden stillstand. So konnte es in seinen Betriebsjahren insgesamt über 31.000 Gigawattstunden Strom erzeugen.

Verlassenes Kraftwerk – Die Stilllegung von Kraftwerk Shamrock
Im Rahmen ihres Dekarbonisierung-Programmes hatte die Betreiberfirma Uniper bereits neun Abschaltungen von Kraftwerken vorgenommen, unter denen auch das Kraftwerk Shamrock war. Insgesamt sollen durch diese Stilllegungen CO2-Einsparungen von bis zu rund 18 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr erzielt werden. Insgesamt wurden so Kraftwerksblöcke mit einer Gesamtleistung von über 5300MW abgeschaltet.

Kraftwerk Shamrock wurde nach diesem Plan zum 1. Januar 2013 stillgelegt, sollte aber dann noch bis zum 30. April 2013 weiterbetrieben werden, um die Wärmeversorgung über die Wintermonate sicherzustellen. Abgelöst wurde das Kraftwerk Shamrock in seiner Rolle als Heizkraftwerk durch das Steag Kraftwerk Herne 4.
Seither steht das Kraftwerk also still und wartet auf seine Zukunft, für die es unterschiedliche Konzepte gibt. Weil die alten Kameras nicht mehr zuverlässig waren, wurden einige neue Überwachungskameras mit Fernzugriff am Zaun und auf einem Silo angebracht und ein provisorischer Container auf dem Gelände platziert. Die Beleuchtung auf dem Gelände des stillgelegten Kraftwerks leuchtet Tag und Nacht.
Weiterentwicklung des Geländes
Auf dem ehemaligen Gelände der Zeche General Blumenthal XI sollen Gewerbeflächen entstehen. Im Juni 2020 beschloss der Stadtrat, das Gelände für Wissens- und Technologieorientierte Gewerbe nutzen zu wollen und dort ein „High-/Green-Tech-Quartier“ zu errichten. Die Besonderheit bei den Plänen: es soll eine Seilbahnanbindung zum Hauptbahnhof Wanne-Eickel mit dem Namen „Techno Ruhr International“ geben. Weil der Haushalt der Stadt Herne knapp ist, wurden Fördermittel beantragt und 2024 genehmigt. Die Stadt Herne erhielt rund 3,6 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „STARK“ (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten) und weitere 200.000 Euro aus Landesmitteln.
Die Zeche wurde bereits abgerissen und auch die zwei alten Kühltürme des Kraftwerks Shamrock wurden vor über zehn Jahren demontiert. Auf dem Zechenareal mussten wegen der früheren bergbaulichen Nutzung Bodensanierung durchgeführt werden, bevor es bebaut werden durfte. Auch die Umsiedlung der geschützten Kreuzkröten, die auf dem Gelände leben, muss vor einer Bebauung abgeschlossen sein.
https://www.uniper.energy/news/de/uniper-beendet-die-eigene-steinkohleverstromung-in-deutschland
https://www.herne.de/Wirtschaft-und-Infrastruktur/Stadtplanung/General-Blumenthal/Haeufige-Fragen/
















