Mitten zwischen einem aktiven Güterbahnhof und einem Rangierbahnhof für die Münchener S-Bahn, befindet sich das riesige Gelände eines verlassenen Güterbahnhofs.
Unsere Lost Place Erkundung in München beginnt an einem Bahnübergang an der Thomas-Hauser-Straße, wenige Meter hinter der Kfz-Verwahrstelle. Nach Betreten des verlassenen Geländes über einen kleinen Trampfelpfad hinter einer Brücke, erstreckt sich ein unscheinbares Motocross-Gelände mit zahlreichen Hügeln und provisorischen Rampen.
Der einzige Hinweis auf ein verlassenes Bahngelände sind die zahlreichen Leitungsmasten und Laternen, die aus den Büschen empor ragen.
Der Weg zum verlassenen Rangierbahnhof
Je weiter man sich den aktiven Schienen hinter den Hügeln nähert, desto schwächer werden die Trampfelpfäde und Motocross-Wege. Dann tauchen die ersten Schienen auf. Zwischen den aktiven Schienen und den verlassenen Schienen führt eine befestigte Straße entlang, die Mitarbeiter des aktiven Güterbahnhofs zu einem Schalthäuschen führt. Von dieser Straße sollte man sich eher fern halten, da bei Schichtwechsel und Bauarbeiten, weiterhin Mitarbeiter hier entlang fahren können.
Über die Gleise kann man problemlos foranschreiten und sich dem größeren Teil des Geländes nähern. Er liegt noch etwa einen Kilometer entfernt.
Links und Rechts von den Gleisen tauchen mit der Zeit immer mehr Laternen, Signale und Leitungsträger auf, hinter denen sich nach einigen Metern auch die ersten kleinen Gebäude auftun.
Die Masten sind teilweise bis zu 8 Meter hoch und scheinen größtenteils noch stabil und gut erhalten zu sein, jedoch sind manche von ihnen auch schon umgestürzt, weshalb man sie zwar besteigen könnte, dabei jedoch extrem vorsichtig sein sollte.
Die meisten Gebäude sind bereits eingestürzt und verrottet. Sie können zwar betreten werden, es gibt hier jedoch nicht mehr viel zu sehen.
Auf diesem Foto zu sehen ist eine alte Schaltanlage, mit der man über Seilzüge verschiedene Geräte wie Signale und Weichen umstellen konnte.
Dieses und viele weitere Gebäude scheinen zwar nicht gebrannt zu haben, jedoch scheint das Dach mit der Zeit undicht geworden zu sein, sodass die Decke durch Feuchtigkeit durchfaulte und teilweise einstürzte.
Daher sind diese Gebäude allesamt stark einsturzgefährdet. Bessere verlassene Orte findest du unter den größten Lost Places in München.
So sieht der verlassene Rangierbahnhof München aus
Bereits in dem vorderen Teil des Geländes lässt sich viel entdecken. Von alten Signalen über die daran befestigten Seilzüge für die Steuerung bis hin zu den alten Weichen.
Auch ein kleines Lager mit verschiedenen Bauwagen und Fahrzeugen von einem Zirkus befindet sich neben den Schienen am ehemaligen Rangierbahnhof. Diese scheinen Teil der Motocross-Anlage zu sein und wir halten uns lieber fern davon.
Etwas weiter kreuzt eine weitere Straße das verlassene Bahngelände und verbindet sich mit der äußeren Straße.
Dieses mal muss die Straße überquert werden, danach ist erhöhte Vorsicht geboten. Wir befinden uns nun direkt neben den aktiven Schienen auf der linken und der rechten Seite.
Die einzige Deckung bieten die zahlreichen Bäume und Sträucher, die besonders in der Sommerzeit stark blühen und die Sicht auf die aktiven Bahnhöfe verdecken. Auf dieser Seite des Geländes befinden sich weitere Gebäude, einige ehemalige Bahnsteige und zahlreiche weitere Signale und Laternen.
Zur Winterzeit ist es ratsam, sich bei vorbeifahrenden Zügen aus dem Sichtbereich zu begeben und auch sonst recht achtsam zu sein, da Bahnmitarbeiter von dem Gelände wissen und Personen ggf. mit Taschenlampen möglicherweise schnell erkennen.
Am Ende des verlassenen Güterbahnhof steht ein weiteres großes Gebäude. Es ist ziemlich lang aber leider stark eingestürzt. An dieser Stelle laufen die aktiven Gleise sehr nah vorbei und das Risiko entdeckt zu werden ist recht hoch.
Der einzige Fluchtweg an dieser Stelle wäre über die Gleise oder über das gesamte Gelände zurück, daher ist dieser Ort sehr riskant.
Etwas weiter seitlich befindet sich zudem ein weiteres aktives Schalthaus, in dem Mitarbeiter der Bahn arbeiten, die augenscheinlich über die Straße heranfahren und daneben parken.
Das große Gebäude, das sich hier befindet, ist ebenfalls verlassen und zudem leichter zu erreichen, als das verlassene Bahngelände zwischen den Bahnhöfen.
Verlassen werden kann der verlassenen Güterbahnhof am leichtesten über den selben Weg, über den es betreten wurde. Auch die Straße kann theoretisch dazu genutzt werden, stellt allerdings wieder ein Risiko dar. Allgemein ist dieser Ort, im Vergleich zum verlassenen Gastshof in München, sehr gefährlich.
Allgemein ein sehr schöner Ort, der mit den vielen Schienen ein tolles Fotomotiv bietet, sich aber dennoch in sehr gefährlicher Umgebung befindet.
Eine Antwort
Hatte persönlich vor Ort keinerlei Probleme mit Mitarbeitern der DB. Diese sind mehrmals an mir Vorbeigefahren mit einem Dienstfahrzeug und hinderten mich nicht daran das Gelände zu erkunden. Ich vermute das die DB das Gelände nicht sehr wichtig findet. Ich war vor Ort locker 3-4 mal und ich habe jedes mahl Mitarbeiter der DB angetroffen aber auch andere passanten welche dort Spazieren gingen. Keine Ahnung weshalb das hier als so ein Risiko eingestuft wird🤷♂️