Ein riesiges Lostplace Gelände, welches einst ein Munitionsdepot war und heute als MUNA Hohenbrunn bekannt ist, befindet sich in einem Waldstück bei Höhenkirchen-Siegertsbrunn und misst eine Fläche von rund 180 Hektar. Die verlassene MUNA beherbergt mindestens 120 Bunker sowie mehrere Gebäude. Das Gelände nennt sich „ehemalige Heeresmunitionsanstalt Hohenbrunn“.
Das befindet sich auf dem Gelände der MUNA Hohenbrunn
Die ehemalige Heeresmunitionsanstalt Hohenbrunn (genannt MUNA) befindet sich am Rande eines Industriegebietes südöstlich von München in einem großen Wald. Sie liegt zwischen Hohenbrunn und Siegertsbrunn, umfasst eine Fläche von beinahe 200 Hektar und wurde zwischen 1938 und 1940 errichtet.
Neben einer Metallverarbeitungsfirma beginnt das Gelände mit einer breiten Zufahrt und einem großen Wachgebäude. Hier hatten sich früher diverse Fahrzeuge anzumelden, bevor sie auf das Gelände durften.
Hinter dem Eingangstor erstreckt sich eine kilometer lange Straße, die quer durch das Gebiet führt.
Links und Rechts knicken einzelne Verbindungsstraßen ab, die zu verschiedenen Objekten auf dem Gelände führen. Einige dieser Objekte sind unterirdische Bunker, weitere Bunker wiederum sind oberirdisch gebaut. Andere Bauten sind zum Beispiel einzelne Hallen und Verwaltungsgebäude.
Erbaut und erstmals verwendet wurde das Gelände zwischen 1938 und 1945 und diente dort unter anderem als Munitionsfabrik, in der Kinder- und Zwangsarbeiter arbeiten mussten.
Mehrere Tausend Menschen waren hier teilweise zeitgleich beschäftigt.
MUNA Hohenbrunn: So sah es in der Heeresmunitionsanstalt aus
Von der deutschen Wehrmacht betrieben, war die Heeres-Munitionsanstalt (MUNA) Hohenbrunn eine Anlage zur Montage und Lagerung von Artillerie- und Infanterie-Munition.
An mehreren Verladebahnhöfen konnte benötigte Munition schnell per Schiene versendet werden. Unter anderem während des Zweiten Weltkriegs, produztierten zeitweise über 4000 Menschen dort neben konventioneller Munition auch Giftgas-Munition.
Unter den 4000 Arbeitern waren auch 700-800 Zwangsarbeiter, die unter anderem aus Russland und der Ukraine stammten.
Nach 1945 wurde das Gelände von der US-Army verwendet und ging ab 1958 in die Hände der Bundeswehr über. Seitdem wird dieser Place in Aufzeichnungen auch „Industrie-Siedlung Wächterhof“ genannt. Offiziell beinhaltet der Platz mehrere Bunker, Gebäude und Baracken. Die Bundeswehr stellte unter anderem zivile Arbeiter auf dem Gelände ein und lud weitere Einheimische zu speziellen Veranstaltungen ein. Diese waren besonders an die zivile Bevölkerung der Region ausgerichtet, wie zum Beispiel das alljährliche Sommerfest.
Aufteilung und Struktur des Munitionsdepots
Auf dieser Luft aufnahme sind klar die einzelnen Bunker-Eingänge erkennbar. Die Straßen, die durch das Gelände führen, halten in diesem Geländeabschnitt zahlreiche betonierte Plattformen. Unter ihnen befinden sich unterirdische Bunker. Jeder Bunker davon zählt mindestens zwei Eingangstüren und zahlreiche sind begehbar.
Zwischen den einzelnen Straßen liegen größere Waldstücke, sodass die Sicht ziemlich eingeschränkt ist.
Durchkreuzt werden die Wälder neben den Straßen auch durch mehrere Eisenbahnschienen. Diese verlaufen diagonal über das Gelände und nehmen an einer Straße eine Kurve.
Auch außerhalb des Geländes sind einige Schienen sichtbar.
Zukünftige Nutzung des Geländes
Seit 2007 gehört das Gelände wieder der Stadt Hohenbrunn, die für die Zukunft plant, verbleibende Gebäude abzureißen und leere Stellen ebenfalls zu bepflanzen.
Seit dem Besitz durch die Stadt wurde das Gelände mehrfach abgefahren und ausgekundschaftet, wobei 2011 ein Fund eines Massengrabes gemacht wurde.
Auf dem Gelände der MUNA Hohenbrunn finden regelmäßig Veranstaltungen statt, bei denen auch Führungen angeboten werden. Auf der offiziellen Webseite der Gemeinde Hohenbrunn werden dazu Informationen und Optionen zur Anmeldung veröffentlicht. In der Vergangenheit fanden bereits Führungen auf dem Fahrrad durch die MUNA statt.
Sicherung des Geländes
Das gesamte Gelände ist, bis auf einzelne Stellen, mit Stacheldraht umzäunt. An einigen Stellen des Zauns fehlt allerdings der Stacheldraht. An wieder anderen Stellen fehlt sogar der ganze Zaun und lediglich einige Bauzaunelemente sichern dort die Zufahrtsstraßen.
An den zahlreichen Eingängen sind Schilder aufgehängt worden, die auf Kameraüberwachung und Anzeigenerstattung bei Hausfriedensbruch hinweisen.
Kameraüberwachung der MUNA Hohenbrunn
Am Haupteingang gegenüber von der Wache, hängt eines dieser Schilder besonders ironisch, da es nur wenige Meter von einem Baum entfernt hängt, an dem eine Wildkamera mit Bewegungssensor hängt.
Weitere Kameras oder Sensoren sind nicht zu sehen, können aber durchaus vorhanden sein.
Es gibt noch weitere Zugänge zum Gelände der MUNA, die durchaus ebenfalls mit Kameras versehen worden sein könnten.
Uns wurde bestätigt, dass auch auf dem Gelände, etwa im Zentrum, Wildkameras zu finden sind. Sie sollen aber tatsächlich Jagdzwecken auf dem Gelände dienen. Das ist wahrscheinlich, da es auch sehr viele Jägerstände auf dem Gelände gibt.
Allgemein dient diese Kamera wohl zur Abschreckung. Ein Grund weniger, das Gelände unerlaubt zu betreten. Stattdessen bietet es sich eher an, bei einer offiziellen Besichtigung mit der Gemeinde teilzunehmen.
Da das Gelände zudem seit ungefähr 2000 außer Betrieb genommen wurde, ist zu vermuten, dass dort kein Strom mehr fließt. In manchen Teilen der Anlage finden gelegentlich Veranstaltungen statt, die wahrscheinlich vorgesehene Stromquellen in einzelnen Gebäuden nutzen.
Zusammenfassung MUNA Hohenbrunn
Das Gelände der MUNA Hohenbrunn im Wächterhof ist wirklich riesig. In den großen Wäldern kann man sich leicht verlaufen und viele Ecken sehen sehr ähnlich aus.
Um den Überblick zu behalten und alle versteckten Bunker zu entdecken, kann es hilfreich sein, das Gelände bei Tageslicht zu besichtigen. Ansonsten könnte es passieren, dass Teile des Geländes zwischen den Bäumen unentdeckt bleiben.
Die Gemeinde Hohenbrunn kümmert sich recht gut um die Erhaltung der Umzäunung.
Dass sie das Gelände überwacht, ist nicht bekannt, jedoch gibt es Vorsichtsmaßnahmen wie mehrere Wildkameras am Eingang auf der Hauptstraße und einen gut gepflegten Zaun. Illegale Besucher sind offensichtlich ungern gesehen, weshalb wir vom Betreten (wie immer) nur abraten können. Stattdessen eignen sich offizielle Führungen, die auf der Seite der Gemeinde Hohenbrunn angeboten werden.
Insgesamt ist dieser Lost Place bei München echt beeindruckend. In dieser Region gibt es nicht sonderlich viele verlassene Orte dieser Größenordnung.
Besonders der geschichtliche Hintergrund und die zahlreichen Bunker erschaffen eine spannende und interessante Atmosphäre.
4 Antworten
My grandfather in his mid forties was an interpreter for the Italian Prisoners of war for a short period of time in 1943. He spent a good portion of his earlier years as a missionary to Italy from 1919 until he was called back to Germany in 1941. His family was set up in Munich and was told that he was serving in Rome Italy. The MUNA commander was not happy with my Grandfathers continually requests for warmer clothing and shoes for the Italian prisoners and was reassigned to combat duty outside of Germany and became a prisoner of war until Germany surrendered. He returned to his Family in 1947. The Italian prisoners wrote a letter thanking my grandfather for his help and they all signed it. My cousin is in possession of this and many additional letters of correspondence.
I would be grateful for any additional information that you may uncover about this site. I am in the process of obtaining a copy of my grandfathers letter.
Hi Danielle,
thank you for your openness – what an incredible story!
I’ll send you an email containing some pictures and a plan of the site that I received from someone on social media.
Hope you get to see these letters!
Kind regards, André
My mom was working together with Russian prisoners at Wãchterhof. We children were kept in the kindergarten during her work. I clearly recall the looting of the warehouses at the end of the war.
Hello Margot, I live near the Muna, my grandmother also had to work there and my father was in the kindergarten there, I don’t have much more information, my grandma never talked about it. I would be happy to receive more information