Zwischen Rheindahlen, Schwalmtal und Wegberg liegt das verlassene NATO Hauptquartier Mönchengladbach, das heute einer der größten Lost Places Deutschlands ist. Es ist Teil des „Rheindahlen Military Complex“ (RMC). „Hauptquartier“ ist ein eigener Stadtteil von Mönchengladbach.

Was ist im NATO Hauptquartier?
Das verlassene NATO Hauptquartier umfasst eine gigantische Fläche von mehr als 5.800 Quadratmetern und ist bekannt unter dem Namen „JHQ Rheindahlen“. Diese Bezeichnung steht für „Joint Headquarters“.
Das Gebiet diente von 1954 bis 2013 als Hauptquartier verschiedener Verbände der britischen Streitkräfte und der NATO.

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Das Gebiet war eine eigene, abgeriegelte Stadt, die heute immer noch existiert und rund 2.000 Gebäude umfasst. Eine unvorstellbar große Zahl, die erst erklärlich wird, wenn man bedenkt, dass hier zeitweise etwa 20.000 Menschen lebten und arbeiteten.
Die Kraftwerke und Energieversorgungseinrichtungen, die auf dem Gelände des verlassenen NATO Hauptquartiers stehen, sind teils noch begehbar und waren früher für die Versorgung der Kleinstadt zuständig.
Fernwärme, Strom, Gas und Wasser wurden von hier aus zentral in das Netz des JHQ eingespeist und externe Energieversorger wurden hinzugezogen.
Insgesamt drei Kraftwerke stehen auf dem verlassenen Gelände.

Über Schulen und KiTas, bis hin zu Kinos, Theatern und Einkaufsläden findet sich hier alles, was eine Stadt braucht. Auch riesige Sportanlagen finden sich hier an mehreren Stellen des Geländes.
Dazu zählen Tennisplätze, Fußballplätze und andere Sportanlagen.
Auch eine Kegelbahn und eine Laufstrecke soll es hier geben, es war also ein umfangreiches Freizeitangebot in der NATO Kaserne vorhanden.




Nach Außen verrät lediglich der NATO-Stacheldraht die Existenz des Geländes, das ansonsten von vielen Bäumen versteckt wird. Es ist eine ländliche Gegend mit vielen Feldern, einer kleinen Wohnsiedlung und einem Wald, hinter dem sich die Geisterstadt verbirgt. Ein verlassenes NATO-Hauptquartier würde man hier nicht vermuten. Nur einzelne Gebäudeumrisse sind durch die dicht bewachsenen Wälder sichtbar.

Die meisten Gebäude auf dem verlassenen JHQ Gelände sind noch gut erhalten.
Einige Wohngebäude können betreten werden und auch Hotelgebäude, ein Theater und große Verwaltungsgebäude stehen offen. Selbst die Kirchen, in denen früher Gottesdienste abgehalten wurden, sind noch erhalten.
Auf dem Gelände selbst führen etwa 20 Kilometer Straße an den tausenden Gebäuden vorbei und bilden so ein eigenes Straßenverkehrsnetz in dem Hauptquartier.

Geschichtlicher Hintergrund des NATO HQs
Seinen Ursprung hat das Gelände in den 1950er Jahren.
Anfang August 1952 suchten die Briten einen Standort in Deutschland für ein neues Hauptquartier. Es sollte in der britischen Besatzungszone zwischen Mönchengladbach und Aachen liegen und mindestens vier Quadratkilometer Fläche sowie eine gute Verkehrsanbindung bieten.
So wurde noch Ende 1952 der Grundstein gelegt und zehntausende Gebäude sowie 20 Kilometer Straße wurden gebaut.
Das größte frei stehende Gebäude war dabei das Stabsgebäude „Big House“ mit über 2.000 Räumen.
Bereits knapp ein Jahr nach Baubeginn konnte der Stützpunkt bezogen werden.
Während seiner aktiven Zeit wurden hier zahlreiche Kinder geboren und es sind viele Menschen gestorben. Ein Krankenhaus der RAF befindet sich noch heute im Süden des verlassenen NATO-Hauptquartiers. Für jene, die hier ihr Leben ließen, gab es in der Nähe einen militärischen Friedhof.
Dieser Friedhof ist öffentlich begehbar und auch ausgeschildert.
Das Hauptquartier hingegen ist stark umzäunt, denn nach einem Attentat mit einer Autobombe am 23. März 1987, wurden Stacheldrahtzäune um das Gelände gebaut, sodass einfahrende Autos kontrolliert werden konnten.




Überwachung des Geländes
Wer sich vornimmt, das große NATO-Gelände zu besichtigen, braucht viel Zeit und ein wachsames Auge, da das Gelände extrem weitläufig ist und an einigen Stellen Kameras an Laternenpfählen angebracht sind.
Das Gebiet wird außerdem im hinteren Bereich, in dem sich eine Flüchtlingsunterkunft befindet, von einem Sicherheitsdienst überwacht, der auch Hunde einsetzt. Die Sicherheitsleute fahren dort meistens mit Autos oder Fahrrädern und setzen die Hunde somit wohl nur zur Verfolgung und Einschüchterung ein.
Die restliche Anlage wird augenscheinlich nicht mit Kameras überwacht, was bei der großen Anzahl an Gebäuden auch unmöglich wäre. Stattdessen patrouilliert ein Sicherheitsdienst, der sehr aufmerksam ist und sogar Drohnen einsetzt. Erfahre, welche Wege sicher sind und wie du ins JHQ kommst.
Wichtig ist zu beachten, dass der leichteste Zugang über das ehemalige Krankenhaus möglich ist, da hier mehrere Lücken im Zaun auffindbar sind und der Zaun nicht besonders stark geschützt ist. Vom Hauptquartier aus, ist das Verlassen des Geländes in Richtung Haupteingang jedoch schwierig, da sowohl Tore als auch Zäune größtenteils mit Stacheldraht gesichert sind.
Beim Betreten des Geländes sollte beachtet werden, dass man am leichtesten den gleichen Weg zurück nehmen kann. Andere Ausgänge zu finden, könnte sich auf dem riesigen Gelände schwierig gestalten, da zwischen den Gebäuden und dem Zaun sehr viel Wald steht, durch den es sich zu kämpfen gilt.
2 Antworten
Es ist schon bedauerlich, das man den ganzen Komplex verkommen läßt. Damit ist es aber nicht getan: Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben arbeitet nicht umsonst und beauftragt Wachdienste, die auch nicht umsonst arbeiten, d.h. Jahr für Jahr vergammelen die Imobilien und dafür fallen auch noch Kosten für die Verwaltung des Vergammels an. Irgendwie wären mit diesem Ort eigentlich auch inzwischen wohl schon geschichtliche Erinnerungen verbunden. Ich fand die noch in den Baracken hängenden Karten u.a. mit den Standorten des Panzerlehrbataillon Munster beeindruckend und irgendwie auch rückwirkend beänstigend (Fulda Gap, mögliches Szenario Beginn 3.Weltkrieg: wahrscheinlicher Angriffsort des Warschauer Paktes). Zusätzlich zu den Kosten kommt noch, das es für Feuerwehr und Rettungskräfte im Brandfall nicht ganz einfach sein dürfte mit ihrer Ausrüstung auf das Gelände zu gelangen. Im benachbarten Hospital in Wegberg hat es schon Brände gegeben und die Feuerwehr hatte auch Probleme, weil sie sich erst Zugang verschaffen mußten. Das Meiste dürfte heute leider schon unbrauchbar sein, einzelne Häuser wären vielleicht renovierbar.
Wenn ich mich nicht sehr irre, war das nicht das Nato Hauptquartier. Deses lag in Mönchengladbach an der Kaldenkirchener strasse an der A52.
Dieses Hauptquartier in Rheindahlen war nur das JHQ der britischen Streitkräfte in Europa.
Beide zusammen wurden als JHQ bezeichnet.