Das alte Kufus-Haus ist ein riesiges verlassenes Bürogebäude in Recklinghausen und zählt dort zu den größten Lost Places. Bald könnte aus dem Kufus-Komplex ein Wohngebiet werden.
Kufus Haus Recklinghausen: Geschichte vom Bauunternehmen zum Wohngebiet
Erbaut wurde das Kufus Haus im Jahr 1960 und beherbergte fortan die Baufirma Kufus in Recklinghausen. Unter der Kufus Bau- und Verwaltungs-Gesellschaft war hier das Bauunternehmen Kufus ansässig, das am 13.06.1972 gegründet wurde. Inhaber waren Rolf, Gerd und Dieter Kufus aus Recklinghausen. Laut Handelsregister gab es seit 1972 auch eine Zweigniederlassung in Berlin. Über die Tätigkeiten und wie es um die Firma stand, konnten wir nicht viel herausfinden.
Da die Baufirma bereits am 03.04.1987 wieder aufgelöst wurde, verlor auch das riesige Bürogebäude in Recklinghausen seine Funktion. Nur der große Schriftzug auf dem Dach des hohen Kufus-Hauses verriet noch, welches Unternehmen hier einst ansässig war.
Zeitweise soll später auch die Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW auf dem Gelände untergebracht gewesen sein, doch es gab keine längerfristigen Nutzer des Geländes in Recklinghausen.
Zukunft des Kufus-Hauses: Recklinghausens Lost Place wird wiederbelebt
Seit Jahren steht das ehemalige Bürogebäude der aufgelösten Baufirma Kufus ohne einen Nutzen in Recklinghausen leer. Anwohner nennen das riesige Betongebäude eine Bau-Sünde aus den späten 1960er Jahren. Was mit der Immobilie passieren soll, scheint nicht ganz klar zu sein.
Neue Bebauung: Abriss wäre wohl zu kostspielig
Die Stadt Recklinghausen soll festgestellt haben, dass ein Abriss des Kufus-Gebäudes aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich sei. Stattdessen ist eine Umnutzung zu Wohnzwecken im Gespräch. Dank einer seit 2019 geltenden, neuen Landesbauordnung, sind diese Pläne offenbar erst seit dieser Zeit umsetzbar, da mit der neuen Regelung auch geringere Abstandsvorgaben für Gebäude einhergingen. Auf dem Gelände sollen demnach 50 Wohneinheiten mit 17 Stellplätzen und zwei Gewerbeeinheiten umgesetzt werden. In einem Begründungsentwurf begründete die Stadt ihre Pläne wie folgt: Prägend für das Plangebiet ist das in den 1960er Jahren errichtete siebengeschossige Bürohaus der Firma Kufus an der Ecke Castroper Straße / Holunderweg, das durch seinen heutigen baulichen Zustand das Plangebiet einschließlich Umfeld negativ beeinflusst. Im südlichen Teil des Plangebietes befindet sich eine abgängige Garagenzeile. Im nordöstlichen Bereich liegen zwei zweigeschossige Mehrfamilienhäuser mit umgebenen Gartenflächen. Der westliche und südliche Teil des Plangebietes ist heute vollständig versiegelt.
Kufus Haus wird zum Wohngebiet
Das große Bürogebäude stand zeitweise samt Grundstück zum Verkauf, bei dem die knapp 2990m² Nutzfläche für 800.000€ erworben werden konnten. Mit dem Gebäude konnten auch 17 Stellplätze für Fahrzeuge erworben werden und das in einer recht guten Lage in Recklinghausen. Pläne für neue Wohnungen in dem großen Gebäude seien insbesondere gut umsetzbar, da sich in unmittelbarer Umgebung zahlreiche weitere Wohnungen und diverse Einrichtungen, wie Kirchen, Schulen und Ärzte befänden. Im Kufus selbst sollen dabei 16 Wohnungen untergebracht werden, auf einer Wohnfläche von 1130m². Nebenan soll ein weiteres Wohnhaus mit 15 Wohnungen und 1210m² Wohnfläche entstehen.
Derzeit laufen die Vorbereitungen auf das Großprojekt. Im Oktober 2024 fand zudem eine Großübung der Feuerwehr auf dem ehemaligen Firmenareal statt. Dabei waren die Löschzüge Speckhorn, Süd und Hochlar beteiligt. Schwerpunkt der Übung seien Suche und Rettung von Handwerkern im Keller des Bürogebäudes gewesen. Hierzu gab der Inhaber Bergemann das verlassene Bürogebäude frei. Das Gebäude gilt als einsturzgefährdet, weshalb ein Container-Tunnel auf dem Bürgersteig vor deem Gelände platziert wurde, um Passanten vor potenziell herabfallendem Material zu schützen.
https://beteiligung.nrw.de/portal/recklinghausen/beteiligung/themen/1010633
https://www.o-sp.de/recklinghausen/plan/uebersicht.php?L1=13&pid=82233