Die alte Marienleuchte ist ein 18 Meter hoher Leuchtturm aus dem Jahr 1832 und war im Betrieb bis 1967. Seitdem verfällt das große Gebäude auf Fehmarn. Das Gelände ist nicht öffentlich betretbar und als Baustelle gegenzeichnet. Das kommt daher, dass hier in der Zukunft Ferienwohnungen gebaut werden sollen. Dieser Lost Place liegt in Schleswig-Holstein und ist einer von vielen verlassenen Orten in Norddeutschland.
Geschichte der alte Marienleuchte
Auch wenn der Leuchtturm heute auf deutschem Boden steht, wurde er von den Dänen erbaut. Denn zum Zeitpunkt der Erbauung gehörten Schleswig und Holstein noch zu Dänemark. Ursprünglich gab es hier eine Feuerbarke für den gelegentlichen Verkehr von Postbooten. Mit der Inbetriebnahme der Dampfschiffs-Linie von Kopenhagen nach Kiel sollte eine permanente Lösung entstehen. Dafür wurden 1932 auf Befehl des Dänisches Königs Gelder zum Bauen eines Leuchtturms freigegeben. Der Bau wurde schnell organisiert und innerhalb eines Jahres abgeschlossen. Benannt wurde er nach der Gattin des Königs Mariefyr.
Erzählungen besagen, dass das Königspaar am 28. Oktober 1832 zur Einweihung die alte Marienleuchte besuchte. Allerdings kann das aufgrund von mangelnder Quellenlage nicht belegt werden.
Wenn er doch aber Mariefyr heißt, wieso heißt dann dieser Beitrag „die alte Marienleuchte auf Fehmarn“? Das kommt daher, dass mit dem Deutsch-Dänischen Krieg 1866 das Gelände von den Preußen erobert wurde. Im selben Atemzug wurde auch der Name von Mariefyr zu Marienleuchte geändert, das Wappen des dänischen Königs wurde allerdings nicht entfernt.
Die neue Marienleuchte
In den 1950ern wurde begonnen, die Idee der Vogelfluglinie, einer „direkten“ Verbindung von Hamburg und Kopenhagen, zu verwirklichen. Entsprechend dieser Ambition wurde auch die Infrastruktur ausgebaut, man verbesserte die Anbindung von Fehmarn durch den Bau der Fehmarnsund Brücke. Des Weiteren wurde auch der Fährenharfen ausgebaut. Aufgrund dieser Erweiterung kamen nun größere Schiffe nach Fehmarn, was dazu führte, dass der Leuchtturm nicht mehr in der Lage war, die Bedürfnisse zu erfüllen. Da das rund 130 Jahre alte Gebäude allerdings nicht die Kapazität für eine Erweiterung bot, bzw. es einfach effizienter war, baute man einen neuen Leuchtturm. Dieser übernahm 1963 neben den Aufgaben auch den Namen der Marienleuchte.
Durch den neuen Fehmarn Leuchtturm wurde die Feuerhöhe von 19 Metern auf 34 Metern erhöht. Auf 34 Metern Höhe kann man das Licht 32,8 Kilometer weit sehen. Was selbst heute noch ausreichen ist und so die neue Marineleuchte immer noch im aktiven Betrieb ist. Ein weiteres Leuchtfeuer im Norden Deutschlands, ist der Rubjerg Knude Fyr.
Die Zukunft
Inzwischen steht die alte Marienleuchte unter Denkmalschutz und dient als Wahrzeichen des gleichnamigen Dorfes. Dass Dorf und Leuchtturm den gleichen Namen haben ist kein Zufall, denn das Dorf bildete sich um den Leuchtturm herum und übernahm einfach dessen Namen. Leider verschreckt der Denkmalschutz viele Pläne zur andersartigen Nutzung, bei der zu tief in die Urform des Hauses eingegriffen würde, sodass das Gebäude bisher dem Verfall überlassen ist. Kürzlich erwarb ein Investor das Gelände, der es unter Wahrung des Denkmalschutzes in eine Ferienwohnung umwandeln möchte.