Der ehemalige Güterbahnhof Dortmund, der nord-westlich vom heutigen Hauptbahnhof Dortmund liegt, ist bereits seit einigen Jahren verlassen. Er wurde am 17.05.1900 in Betrieb genommen und am 28.02.2006 außer Betrieb genommen.
In den Systemen der Deutschen Bahn ist der Bahnhof als „EDOG“ bekannt.
Jeder Bahnhof der Deutschen Bahn lässt sich mit einem solchen Kürzel beschreiben.
Dabei steht der erste Buchstabe des Kürzels für die Region beziehungsweise die Bundesbahndirektion, zu der der Bahnhof gehört. Das „E“ in EDOG steht dabei für die Region Essen. Hier gibt es eine ausführliche Liste der Deutschen Bahn zu diversen Bahnhöfen und ihren DS-100 Kürzeln.
Die Netze, die in den ehemaligen Güterbahnhof Dortmund laufen, sind 2130, 2131, 2133, 2134 und 2650. Die Bauform der Stellwerke, mit denen in diesem Bahnhof die Züge koordiniert wurden, nennt sich „Willmann“.
In Datenbanken sind nur knapp 68 Bahnhöfe mit Stellwerken dieser Bauform bekannt. Viele davon im Raum Dortmund und Umgebung.
In einem der vielen Schalthäuser findet sich noch eine alte elektronische und mechanische Schaltanlage für Weichen auf dem Rangiergelände.
Das Schalthaus, welches zur Verstellung der Weichen genutzt wurde, heißt „Dro“. Ein weißes Schild an der Wand des hübschen Gebäudes weist darauf hin.
Das Dro-Schalthaus wurden im Jahr 1900 in Betrieb genommen. Sie galt als sicher und zuverlässig. Im Vergleich zu rein mechanischen Schaltsystemen, wie wir sie bereits am verlassenen Rangierbahnhof in München sahen, waren die Systeme etwas einfacher zu bedienen, erforderten aber trotzem viel Koordination und Kraft.
Willmann Stellwerke
Willmann Stellwerke sind mechanische Stellwerke. Mechanische Stellwerke sind leicht an den großen Hebeln zu erkennen, mit denen sie bedient werden konnten. Diese Hebel sind meistens über lange Drahtzüge mit den Weichen und Signalen verbunden und erforderten viel Kraft in der Bedienung. Eines der Erkennungsmerkmale der spezifischen Willmann-Stellwerke sind die Anzeigesysteme der Weichen.
Sind die Weichen ausgeschert, so dreht sich das Schild mit der Weichenbezeichung um 90 Grad. Dadurch erscheint das rote Störungszeichen.
Alter Lokschuppen am Güterbahnhof Dortmund NT
Der ehemalige Lokschuppen wurde in seinen letzten Jahren als Güterwagenwerkstatt genutzt.
Die Gräben zwischen den einbetonierten Schienen konnten von Arbeitern zur Bodeninspektion der Züge genutzt werden. Die Halle ist leider schon stark heruntergekommen. Die Rolltore wurden offengelassen, damit Unbefugte sie nicht beschädigen, wenn sie in das Gebäude wollen. Ein Objektschutz lohnt sich für das Gelände nicht mehr.
Erst vor Kurzem haben wir einen Blog Beitrag über die Machenschaften von Kabeldieben veröffentlicht. Auch hier haben einige Diebe zugeschlagen und zwischen den alten besprühten Mauern scheinbar bei ein par Bier in Ruhe Kabel geschält.
Funktion des Bahnhofs
Über eine lange Schleife, die um das heutige ThyssenKrupp Schulte führt, konnten von hier zum Beispiel Versorgungszüge bis auf das verlassene HSP Gelände fahren. Das Rangieren konnte dabei gleich im Bahnhof EDOG stattfinden. Es gab jedoch noch ein weiteres Gleis, das auf das HSP Gelände führte. Entlang der Emscher und durch einen Tunnel unter der Mallinckrodtstraße hindurch, führt es an der verlassenen Kokerei Hansa vorbei und verbindet sich ein Stück dahinter mit immer weiteren Schienennetzen.
Doch auch andere Industriekomplexe aus der nahen Umgebung konnten mit dem Rangierbahnhof erreicht werden.
So gab es über den Hauptbahnhof Dortmund auch einen Anschluss an die abgerissene Westfalenhütte im Osten des Bahnhofs.
Eine Antwort
Das Lp wurde abgerissen und auf dem Grundstück wird ein neues ausbesserungswerk gebaut