Das verlassene Kraftwerk Heegermühle ist ein historischer Lost Place und befindet sich in Brandenburg in der Stadt Eberswalde.
Gebaut wurde das Kraftwerk am Finowkanal, ganz in der Nähe von der alten Papierfabrik Wolfswinkel. Leider ist das alte Kohlekraftwerk Heegermühle, wie die meisten Lost Places, nicht öffentlich begehbar. Gesichert ist das Gelände durch einen Maschendrahtzaun.
Was steht noch vom verlassenen Kraftwerk in Brandenburg?
Die Zeit hat bereits stark an dem großen Kraftwerk genagt, sodass es sich leicht erkennen lässt, dass es sich um einen Lost Place handelt. Das Gelände ist durchwachsen von Wildwuchs und teilweise wachsen auch Pflanzen aus der Fassade. Die alten Hallen, zu denen früher ein Kohlelager, das Maschinenhaus, das Kesselhaus, ein Schalthaus und ein Wohnhaus gehörten, sind heute teils noch vorhanden, jedoch allgemein in recht schlechtem Zustand. Von dem ursprünglichen Kohlelager sind lediglich noch grobe Umrisse erkennbar, sämtliche Strukturen zur Kohleförderung wurden entfernt. Das Maschinenhaus steht noch, jedoch wurde das daran angeschlossene Kesselhaus aufgrund von fehlender Integrität abgerissen. Das Schalthaus und das Wohnhaus sind heute immer noch verfügbar.
Aufgrund des Alters und der langen Ruhezeit befindet sich kaum noch Inneneinrichtung in den Gebäuden des verlassenen Kraftwerks am Finowkanal. Darüber hinaus sind sämtliche Fenster bereits kaputt und die hölzerne Decke ist bereits an einigen Stellen eingebrochen. Lediglich diverse Stahlträger trotzen noch der Zeit, die mit einigen Rohren quer durch die leerstehenden Kraftwerkshallen führen.
Entstehung des Kraftwerks Heegermühle
Erbaut wurde das Kraftwerk Heegermühle im Jahr 1906 durch eine Kooperation von AEG und der Züricher Elektrobank. Diese gründeten zusammen das Unternehmen Märkisches Elektrizitätswerk. Über die folgenden Jahre baute sich das Märkische Elektrizitätswerk immer weiter aus und wurde zum ersten überregionalen Energieversorger Brandenburgs. Es war ein großer Faktor in der Elektrifizierung der Region.
Zu Beginn gehörte der Gesellschaft nur das hier beschriebene Kraftwerk Heegermühle, welches seinen Betrieb mit drei Dampfkesseln aufnahm und anfangs nur eine Kapazität von 7,2 Megawatt dank zwei Dampfturbinen leistete. Um die Kapazität zu erhöhen, wurde es in den folgenden Jahren erweitert, sodass es im Jahr 1916 eine Kapazität von 19.2 MW aufwies. Den Ersten Weltkrieg überstand es unbeschadet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gesellschaft zu der Brandenburgisch-Mecklenburgische Elektrizitätswerke AG umstrukturiert, jedoch blieb diese Struktur nicht lange erhalten, denn kurz darauf wurde es in den DDR-Staatsbetrieb Energiebezirk Nord eingegliedert. 1958 entstand aus dem Energiebezirk Nord der VEB Energieversorgung und einige Zeit später ein Energiekombinat, welches das Kraftwerk führte. Mit dem Zusammenbruch der DDR wurde es in die Verwaltung der Treuhandanstalt übergeben und an die PreussenElektra verkauft.
Stilllegung des Kraftwerks
Auch wenn das Gelände zwar nach der Wende verkauft wurde, erfüllte es nicht mehr lange seinen eigentlichen Zweck, denn schon 1991 wurde es endgültig stillgelegt. Aufgrund seiner langen Geschichte und seiner Vorbildfunktion gegenüber anderen Kraftwerken, wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Allerdings verfiel der Zustand so schnell, dass trotzdem 2006/07 das Kesselhaus abgerissen wurde.
Auch die restlichen Strukturen sind in einem schlechten Zustand, sodass eine Wiederbelebung aufgrund hoher Sanierungskosten sehr unwahrscheinlich ist.