Das Krankenhaus Marienheim an der Hardtstraße 46 in Wuppertal blickt auf eine lange und kontroverse Geschichte zurück. Es wurde ursprünglich als Pflegeheim und Krankenhaus von den Kliniken St. Antonius gGmbH betrieben, bevor es 2003 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde. Das Gebäude, das später von der Tal-Projekt GmbH übernommen wurde, verfiel über die Jahre, da die geplanten Umbauarbeiten zu Wohnungen mehrfach verzögert wurden.
Hintergrund und Schließung des Marienheims
Das Marienheim war bis 2003 als Pflegeeinrichtung und Krankenhaus in Betrieb. An der Hardtstraße in Wuppertal wurde das Krankenhaus ursprünglich von den Dominikanerinnen betrieben. Diese lebten im Dachgeschoss des Gebäudes, während die freien Schwestern in einem separaten Gebäude an der nahegelegenen Schlieperstraße untergebracht waren. Die Einrichtung wurde für Pflege und medizinische Versorgung genutzt und spielte eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung der Region, bis es 2003 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde. Die Geschichte des Hauses ist eng mit dem Wirken religiöser Gemeinschaften und ihrem Beitrag zum sozialen Wohlergehen in Wuppertal verbunden. Es wurde in die Hände der Kliniken St. Antonius übergeben, die auch das bekannte Petrus-Krankenhaus in Wuppertal betreiben. Als der Betrieb unrentabel wurde, verkauften die Kliniken St. Antonius das Marienheim 2008 an die Tal-Projekt GmbH. Diese plante, das Gebäude in eine Wohnanlage mit etwa 100 Tiefgaragenplätzen umzuwandeln.
Verzögerungen und Kontroversen
Seit der Schließung kämpft das Gebäude mit zahlreichen Problemen. Ein Großbrand im Jahr 2010, ausgelöst durch Jugendliche, die das Gebäude betreten hatten, zerstörte Teile des Marienheims. Das Feuer führte zu erheblichen Schäden und Verzögerungen beim Umbau. Der Sachschaden wurde auf etwa 300.000 Euro geschätzt.
Auch der Gestaltungsbeirat der Stadt äußerte Bedenken zu den Plänen der Tal-Projekt GmbH, was ebenfalls zur Verzögerung beitrug. Die Baugenehmigungen von 2013 und 2016 blieben zwar gültig, doch aufgrund der schleppenden Bauarbeiten äußerten viele Anwohner Kritik an der Situation.
Belästigung der Anwohner
Für die umliegenden Anwohner entwickelte sich das leerstehende Marienheim zu einem echten Ärgernis. Jugendliche nutzten das Gebäude immer wieder als Abenteuerspielplatz, was regelmäßig zu Vandalismus, Bränden und Lärmbelästigungen führte. Anwohner berichteten von illegalen Partys auf dem Dach des Gebäudes, bei denen Möbel aus dem Inneren des Hauses nach draußen transportiert wurden. Mehrmals musste die Polizei gerufen werden, um das Gelände zu sichern.
Darüber hinaus litten die Anwohner unter den Auswirkungen der schleppenden Bauarbeiten. Staubwolken, Lärm von Baugeräten und die fehlende Transparenz der Baumaßnahmen wurden stark kritisiert. Besonders störend empfanden die Nachbarn, dass es keine Bauschilder mit Informationen zu den Bauarbeiten gab, wie sie sonst üblich sind.
Brandstiftungen und Vandalismus
Seit der Schließung wurde das Gebäude regelmäßig Opfer von Vandalismus und Brandstiftung. Besonders der Brand im Jahr 2010, der von Jugendlichen gelegt wurde, hatte weitreichende Folgen. 60 Feuerwehrleute waren mehrere Stunden im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Seitdem war das Gebäude weiterhin Ziel von Einbrüchen und Vandalismus.
Anwohner klagten über ständige nächtliche Aktivitäten im Gebäude, und trotz der Bemühungen der Tal-Projekt GmbH, das Gebäude regelmäßig zu sichern, konnten weitere Schäden nicht verhindert werden. Immer wieder wurden Fenster eingeschlagen, Türen aufgebrochen und Teile des Gebäudes beschädigt.
Aktuelle Situation des Krankenhauses
Obwohl das Gebäude von außen verfallen wirkt und weiterhin Graffitis und kaputte Fenster das Bild prägen, gibt es seit Jahren Versuche, den Umbau voranzutreiben. Laut Stadtverwaltung finden immer wieder kleinere Bauarbeiten im Inneren des Gebäudes statt, doch von außen ist bisher kein sichtbarer Fortschritt zu erkennen.
Das Marienheim ist für die Stadt Wuppertal und besonders die Anwohner rund um die Hardtstraße ein kontroverser Punkt geblieben. Die schleppenden Bauarbeiten, der fortwährende Verfall des Gebäudes und die ständigen nächtlichen Belästigungen sorgen weiterhin für Frustration und Unmut. Dennoch bleibt das Ziel der Tal-Projekt GmbH bestehen, das Marienheim in eine moderne Wohnanlage umzubauen. Ein konkretes Fertigstellungsdatum wurde jedoch nicht genannt.
Das Marienheim in Wuppertal ist ein Beispiel für die Probleme, die entstehen, wenn ein Gebäude über viele Jahre hinweg ungenutzt bleibt und geplante Bauprojekte sich massiv verzögern. Der Verfall des einstigen Krankenhauses, die Belästigung der Anwohner und die damit verbundenen Schwierigkeiten haben das Gebäude zu einem der umstrittensten Orte in Wuppertal gemacht. Ob und wann das geplante Wohnprojekt tatsächlich abgeschlossen wird, bleibt jedoch weiterhin ungewiss.
Beitragsbild: Atamari (Wikipedia) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile
/elberfeld/gruselig-und-illegal-das-marienheim-in-der-nacht_aid-30388503
https://www.ansichtskarten-center.de/
wuppertal-stadtkreis/wuppertal-sankt-marienheim-krankenhaus-wuppertal
https://steemit.com/photography/
@maxhohenburg/27rgi4-lost-places-3-verlassenes-krankenhaus-bereits-im-umbau
https://commons.wikimedia.org/wiki/
File:Wuppertal_Hardtstra%C3%9Fe_2014_004.JPG
https://www.allmystery.de/themen/ue104405
https://www.wz.de/nrw/wuppertal/stadtteile
/elberfeld/gespenstisches-marienheim-grosse-plaene-fuer-die-ruine_aid-30388519
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https://mapio.net/pic/p-6602708/
https://www.wuppertaler-rundschau.de/leser/endlose-belaestigung-durch-laerm-und-staub_aid-51949033
https://www.radiowuppertal.de/artikel/marienheim-wird-immer-noch-umgebaut-1658245.html
https://www.bunkerfreunde-muenchen.de/main.php?g2_itemId=181103