Auf dem Gelände steht das verlassene Kurhotel Zippendorf, welches seit 1990 leer steht. Da es bereits so lange leer steht, ist es in einem schlechten baulichen Zustand, sodass von den 3 Etagen nur noch der Keller ohne Gefahr begehbar ist. Das liegt daran, dass die Böden der einzelnen Etagen aus Holz und bereits sehr morsch sind.
Das Gelände ist nicht öffentlich zugänglich und durch einen Bauzaun gesichert. Dieser ist jedoch nicht gut gepflegt und an einigen Stellen umgekippt.
Geschichte
Das Kurhotel Zippendorf wurde 1909 im Auftrag der Kurhaus GmbH errichtet. Die Firma wollte Zippendorf zu einem Luftkurort zu machen. Der Entwurf kam dabei von Star Baumeister Paul Korff. In seiner ursprünglichen Form hatte der Kurort 45 Zimmer mit insgesamt 64 Betten, wobei fast jedes Zimmer über ein Balkon verfügte. Aufgrund dieser recht Modernen Zimmer, war das Hotel sehr beliebt. Allerdings nahm mit Ausbruch des ersten Weltkrieges der Tourismusboom stark ab und der Betrieb des Hotels wurde unwirtschaftlich. Um dennoch profitabel zu bleiben, wurden einige Zimmer an Pächter vermietet. Nach dem Krieg wurde es dann unter Verlust an den neuen Besitzer namens Schwarz verkauft.
Unter seinem Besitz lief der Betrieb gut. Dasselbe gilt auch für das naheliegende Strandhotel. In dieser Zeit übernachtete hier auch Kurt Tucholsky, dessen Werke später von den Nazis verbrannt wurden. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise musste die Firma Schwarz letzlich Konkurs anmelden.
Als Folge des Konkurs wurde das Grundstück 1933 zwangsversteigert. Es wurde daraufhin von einem neuen Betreiber weitergeführt. Allerdings lief das Kurhotel Zippendorf sehr schlecht in seinem Besitz, mit teilweiser Auslastung von nur 5%.
1938 waren Flüchtlinge im Hotel untergebracht, die allerdings sehr schlecht behandelt wurden. Das führte dazu, dass dem Besitzer die Betriebserlaubnis erzogen wurde. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es ab 1944 von der Luftwaffe als Lazarett verwendet.
Nach dem Krieg wurde das Haus als Erholungsheim für ehemalige KZ-Häftlinge genutzt. Die Besitzerfamilie enteignete man zu Beginn der 1950er Jahre.
Seit 1956 nutzte der SC Traktor Schwerin das ehemalige Kurhotel als Klubhaus und als Wohnheim für Sportler der Sektionen Boxen, Leichtathletik, Segeln und Volleyball. 1984 verkaufte es die Stadt an das Lederwarenkombinat Schwerin-Süd, das es als Internats- und Weiterbildungseinrichtung nutzte. Mit Erklärung der Ungültigkeit der Verträge ging das Kurhaus 1990 in den Besitz der Treuhandanstalt.
Neues Leben für Kurhotel Zippendorf
Wie bei vielen Lost Places gibt es auch für dieses Grundstück einen neuen Nutzen. Das Kurhotel Zippendorf selbst ist schließlich auch eine Neunutzung des Grundstückes. Zuvor stand hier ein abgebranntes Restaurant. Der erste Schritt war eine Neueindeckung des Daches und eine Überholung der elektrischen Leitungen und der Heizungsanlage durch die Treuhandanstalt.
Aktuell versucht die Stadt Zippendorf die Stadt wieder touristisch aufzuwerten. So ist zum Beispiel eine Seebrücke in der Stadt geplant, die jedoch bis heute nicht umgesetzt wurde. Für die Umgestaltung sollte auch das Kurhotel Zippendorf saniert werden.
Ab 2018 sollten die Sanierungsarbeiten beginnen, zu denen im Jahr 2016 entsprechende Pläne vom Architekturbüro Seidlein Röhrl vorgestellt wurden. Auf insgesamt 3000 m² Wohnfläche waren elf Wohnungen im Kurhaus und sieben Wohnungen in zwei Neubauten auf der westlichen Grundstücksseite vorgesehen. Zwei der neuen Eigentümer sprangen jedoch ab und der Architekt Stephan Röhrl aus München sucht seitdem nach neuen Partnern für die Umsetzung.
Ein großer Lost Place mit langer Geschichte über mehrere Eigentümer.
Eine Antwort
Mittlerweile sehr extrem in den letzten Jahren eingestürzt, ist nur noch eine Frage der Zeit, wann hier das Erkunden flachfällt.