Eine Seilbahn verband eine Talstation in Corte Cerro mit dem neuen Heilligtum von Gethsemane, der großen verlassenen Kapelle auf dem Berg in der Italienischen Kleinstadt Casale Corte Cerro. Die Strecke der Bahn misst rund 216 Meter und diente der leichteren Beförderung von Gästen der verlassenen kirchlichen Anlage. Durch die hohe Lage des Gebäudes, sollten Gläubige während ihres Aufenthaltes in der kirchlichen Lehrstelle besonders eng zu Gott verbunden sein. Konkret wurde das Gelände zu religiösen Fortbildungen und zur Erholung genutzt. Religiöse Seminare und Ausflüge von Gemeinschaften in die Natur mit einer engen Verbundenheit zu Gott, fanden hier statt.
Kapelle Casale Corte Cerro: Struktur und Ausstattung
Ausgestattet war das Sanatorium mit einer großen Küche voller Geräte, wie Toaster, Öfen und sogar einer elektrischen Friteuse. Gegessen wurde in einem relativ kleinen, gemütlichen Speisesaal, der durch eine große Fensterfront hell erleuchtet war. Mitten in dem Raum befindet sich ein Aufgang zu einem Podest, von dem aus Gebete vor jeder Mahlzeit gehalten wurden. Auf dem Dach des ringförmigen Gebäudes befindet sich eine breite Dachterasse, die sogar überdacht ist. Hier konnten sich die Gäste während ihrer Freizeit aufhalten, frische Waldluft atmen und die Aussicht genießen.
Casale Corte Cerro: Ein kirchliches Sanatorium in Italien
Der Komplex befindet sich oberhalb der Hauptstadt, auf einer Höhe von etwa 500 Metern. Das Heiligtum von Gethsemane wurde 1950 auf Geheiß von Luigi Gedda, dem damaligen Präsidenten der Italienischen Katholischen Aktion erbaut. Die IKA ist eine katholische Laienvereinigung der Kirche, die das Haus für spirituelle Zeremonien erbauen ließ. Für viele Gäste diente dieser Ort nicht nur der kirchlichen Betätigung, sondern auch als Erholungsstätte, weshalb die verlassene Kirche heute als altes Sanatorium bekannt ist.
Weitere Einrichtungen und die Krypta
Im Keller des verlassenen Sanatoriums befindet sich eine Werkstatt, die Wäscherei und Lagerräume für jegliche Innenausstattung. Hier wurden auch die gewaschenen Bezüge der Betten gelagert.
Die Zimmer waren in einer markanten Ringform auf drei Etagen angeordnet, in deren Innenhof eine Christus-Statue stand. Weitere Zimmer gab es in einem zweiten Wohngebäude. Jedes Fenster war von innen und außen in Holz gefasst und war mit Fensterläden aus Holz verschließbar.
Die Rückseite des abgerundeten Kirchen-Gebäudes wird von einem großen geistlichen Wandgemälde verziert. Weitere künstlerische Stellen befinden sich an diversen Eingängen in das Gebäude. Sie wurden mit aufwendigen Mosaiken verziert. Diese Eingänge, sowie das große Wandemälde, befinden sich an den Mauern der Kirche, in der mehrmals am Tag Gottesdienste veranstaltet wurden. Unter dem Gebäude gibt es zudem eine schön gewölbte Krypta, in der einige Mosaike und kleine Statuen zu finden waren. An diesem wichtigen Ort gab es außerdem einen hochwertigen Marmorboden sowie eine weitere Jesus Statue.
Zu dem Lost Place im Gebirge des Monte Massone zählte auch ein begrünter Park, der rund um das Gelände und ein Stück in den Wald führte. Dort befindet sich auch ein großes blaues Kreuz, von dem aus die Gemeinden Gravellona Toce und Montorfano von oben betrachtet werden können.
Neuverwendung der alten Kapelle
Seit 1999 gehört das Gelände der Stiftung Opera Pia Colleoni in Castano Primo, die allerdings keine Verwendungspläne dafür hatte. Daher bot die Stiftung den religiösen Komplex zum Verkauf an. Die Lombard-Stiftung erwarb das verlassene Gelände schließlich und plante eine Neuverwendung im Gesundheitssektor. Eine erneute Funktion als Sanatorium war jedoch dank des medizinischen Fortschritts sinnfrei. Außerdem blieben benötiogten Investitionen durch dritte blieben allerdings aus, sodass ein Weiterverkauf an die Oper Pia Colleoni Giuseppe Ramella stattfand. Dieses mal sollte eine Umfunktionierung für den Sozialbereich umgesetzt werden, die ebenfalls nie umgesetzt wurde. Seitdem ist das Gelände verlassen und wird von etlichen Urbexern aufgesucht.