Der Flugplatz Sperenberg entstand in den 1950er Jahren, als die Sowjetarmee ihre Pläne für Luftraumverteidigung ausbaute.
Es gab viele Diskussionen über die Standortwahl und Finanzierung des Flugplatzes, die 1958 schließlich beendet waren, sodass der Bau begonnen konnte.
Zuvor standen auch Rangsdorf und Drewitz als mögliche Standorte im Raum. Das sind zwei weitere Ortsteile in Brandenburg.
Der Standort Kummersdorf eignete sich, da die Heeresversuchsstelle Kummersdorf seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ihre Aktivität deutlich verringerte und so genügend Platz für einen Flugplatz vorhanden war.
Ein Ziel des neuen Flugplatzes war, den größeren Flughafen Berlin-Schönefeld vom militärischen Luftverkehr zu entlasten und diesen später ausschließlich zivil zu verwenden.
Militärischer Luftverkehr sollte nur noch über Sperenberg und weitere entstehende Flugplätze laufen.
Auf dem Flugplatz Sperenberg wurde eine 2.600 Meter lange Start- und Landebahn errichtet, über die große Transportmaschinen nach Moskau und in andere Regionen starten konnten.
Auch Zivilisten wurden von einem eigenen Besucher-Terminal mit Passagiermaschinen ins Ausland oder in andere Teile Deutschlands gebracht. Unter anderem wurden Erich und Margot Honecker im Jahr 1991 von hier außer Landes gebracht, um sich der Strafverfolgung in Deutschland zu entziehen.
Als der Flugplatz noch im selben Jahr des Baubeginns in Betrieb ging, erhielt er sein Rufzeichen „KJUWET“ und den Namen „Straßengraben“. Das Funkzeichen wurde 10 Jahre später in „SOUVENIR“ abgeändert.
Die Bauarbeiten, die durch Strafgefangene aus dem Zuchthaus Brandenburg unterstützt wurden, waren 1960 beendet.
Um 1965 kamen weitere Erweiterungen, wie ein Führungsbunker
Ab 1992 wurde der Flugplatz als russischer Militärflugplatz weiterbetrieben, bis er schließlich zwei Jahre später stillgelegt wurde. In dieser Zeit landeten und starteten regelmäßig große Maschinen wie die Truppentransporter Iljuschin Il-76, ein schweres russisches Transportflugzeug oder die Antonow An-22 auf dem Flugplatz.
Das Ende von Flughafen Sperenberg
Anfang der 90er Jahre wurde auch der skandal Flughafen Berlin Brandenburg geplant. Auf der Suche nach potentiellen Standorten wurde auch Sperenberg in Erwägung gezogen, später jedoch verworfen.
Zwar gab es 1993 genaue Suchverfahren für die beste Raumordnung eines Flughafens, bei denen der Standort Schönefeld von sieben anderen Standorten am schlechtesten bewertet wurde, dennoch entschieden sich Bund und die Landesregierungen Berlin und Brandenburg am 28. Mai 1996 für diesen Standort.
Damit war sicher, dass Sperenberg seine Flugaktivität vorerst nicht wieder aufnehmen würde, sodass der Flugplatz seitdem immer weiter vor sich hin verwächst und die 36 Jahre Fluggeschichte langsam unter Wald begräbt.
Von Mitgliedern aus unserer Community haben wir erfahren, dass Teile des Flugplatzes von Security bewacht werden und nicht mehr betreten werden dürfen. Es gibt jedoch Führungen.
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- Karte: (ONC E-2 (1972), Perry-Castañeda Library Map Collection, University of Texas at Austin /PCL
Eine Antwort
ACHTUNG es sind nicht wenige Munitionreste vorhanden! Ich kann als ehemaliger Einheimischer DRINGEND abraten Sperenberg und auch Kummersdorf zu betreten! Auch in den Wäldern in der Gegend ist regelmäßig der Kampfmittelräumdienst beschäftigt. Lasst es einfach, ist einfach zu gefährlich.