Riesiger Hotel- und Ferienpark in Bayern

Der verlassene Ferienpark eröffnete 1956 und wurde in den Folgejahren deutlich vergrößert, bis er schließlich über 1000 Betten beherbergte, ehe er 2013 für immer geschlossen wurde.

Entstehung des Hotels und Ferienparks in Bischofsmais

Bereits 1956 eröffnete der Berliner Fabrikant Otto Müller seiner Frau auf dem Gelände eines ehemaligen Sägewerkes das Hotel Wastlsäge, das zur Gründung 100 Betten zählte. Das Hotel zählte zu den gehobenen Hotels und es hatte eine ruhige Lage in der Gegend um Bischofsmais in Bayern. Die Gemeinde Bischofsmais zählte damals nur knapp 2.500 Einwohner und so versprach das gehobene Hotel eine große Belebung für den ruhigen Ort.

Gründung des Ferienparks Bischofsmais

Durch seinen frühen Erfolg und mithilfe von Förderungen konnte das heute verlassene Hotel Wastlsäge 1973 umgebaut und auf 120 Betten vergrößert werden. Dabei wurde ebenfalls der große Ferienpark gegründet, der auf einer Gesamtfläche von 120.000m² gebaut wurde.

Der Ferienpark Bischofsmais im Bayerischen Landkreis Regen umfasste 354 Appartements mit 1018 Betten und stellte damit eine große Erweiterung zum ursprünglichen Hotel dar, das parallel zu der Anlage betrieben wurde. Die Ferienwohnungen im Ferienpark Bischofsmais standen dabei für schöne und entspannte Familienurlaube inmitten der idyllischen Natur von Bayern. Es gab kleinere Apartments größere Unterkünfte, in denen größere und kleine Familien unterkommen konnten.

Dabei boten ein großer Park mit mehreren Spielplätzen, ein Frei- und Hallenbad samt Sauna, sowie Sporteinrichtungen mit Tennisplätzen, Volleyballfeld, Bocciafeld und Minigolfanlage genügend Möglichkeiten für unterhaltsame Aufenthalte.

Ein Video aus dem Ferienpark im Jahr 2012

Einrichtung des Ferienparks – scheinbar perfekt

Für Kinder sollte der Bayerische Ferienpark ein Paradies sein. Ein Animationsteam kümmerte sich um die erwachsenen Gäste, indem Wandertouren, Planwagenfahrten und weitere Programme angeboten wurden. Für Kinder gab es ein dediziertes Animationsprogramm. Es gab Mal- und Bastelstunden, ein Bällebad, ein Puppentheater und eine Leseecke. Auch aktiveres Programm wie Kickern, Bobbycar-Rennen oder eine Kletterwand zählten zum Programm des „Papilio“ Kinderbereichs. Selbst Pferdekutschfahrten, Fackel-Wanderungen und Segway-Touren gehörten zum Programm des Ferienparks. Dieser stand für den perfekten Urlaub im Bayerischen Wald, wobei die Lage so geeignet war, dass die Ferienanlage sowohl im Sommer als auch im Winter betrieben werden konnte. Während zu wärmeren Jahreszeiten eher Wander- oder Radtouren durch die Berge und Wälder bevorzugt wurden, konnten die Gäste in der Wintersaison hier für ihren Skiurlaub unterkommen. Doch wie konnte eine scheinbar perfekte Ferienanlage in der idyllischen Region in der Nähe zu Regensburg zu einem riesigen Lost Place Hotel werden?

Die Werbetexte und das Angebot klangen auf dem Papier zwar umwerfend und wie der perfekte Ferienort, jedoch sollte sich für einige Gäste die große Ferienanlage als große Marketing-Anlage ohne Detailliebe herausstellen. So textete der Spiegel Redakteur Peter M.: „Freiluftkegeln auf grauen Zementtafeln. Dornige Rosenrabatten umsäumen das Kinderplanschbecken. Boccia unter kahlen Industrieleuchten statt unter Platanen. Das Inventar des Freiluftgrills ist so lieblos, roh und ordinär, dass jeder Rastplatz an den Autobahnen appetitlicher wirkt.“

Brand im Ferienpark

Am 03. Februar 2004 gab es einen kleinen Brand in dem Ferienpark, bei dem eine 56-jährige Angestellte verletzt wurde. Ein Schaden von etwa 10.000 Euro entstand, weil Gäste offenbar eine Herdplatte in einem der Appartements angelassen hatten.

Insolvenz beendet die großmütige Hotelidee

Während der Ferienpark zur Mitte der 2000er Jahre noch schmale Gewinne im niedrigen fünfstelligen einfuhr, kippte die Wirtschaftlichkeit des Ferienparks um 2007, als erstmals ein leichtes Minus verzeichnet werden konnte, gefolgt von sechsstelligen Verlusten in den folgenden fünf Jahren bis schließlich das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Das Vermögen des Ferienparks schrumpfte seit 2006 stetig und das riesige Resort musste 2013 schließlich gänzlich aufgeben.

Seither hat es auf dem Gelände des verlassenen Hotels in Bayern haufenweise Einbrüche und Diebstähle gegeben, während das vermeintliche Ferienresort immer weiter vor sich hin rottet. Der Bürgermeister und die Gemeinde möchten es am liebsten abreißen lassen.

https://www.spiegel.de/kultur/architektur-ferien-in-gebautem-muell-a-c7ee5555-0002-0001-0000-000041443771
https://www.pnp.de/archiv/1/einbrecher-trio-knackt-180-apartments-im-landkreis-regen-6825500
http://www.feuerwehr-kirchbergimwald.de/zimmerbrand—ferienpark—bischofsmais-.html
https://www.holidu.de/f/ferienparks-bischofsmais-deutschland
https://www.hogn.de/2023/04/20/1-da-hogn-geht-um/nachrichten-im-landkreis-regen/buergermeister-landrat-praktiker-walter-nirschl-alles-hat-seine-zeit/168137

Weitere Informationen

Einschätzung des Ortes

Bekanntheit
25%
Gefahr
15%
Vandalismus
25%
Schwierigkeit des Betretens
30%

Adresse von Riesiger Hotel- und Ferienpark in Bayern

Ferienpark, 94253 Bischofsmais
48.9232514, 13.0797065

Riesiger Hotel- und Ferienpark in Bayern Wegbeschreibung

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Die verlassene Hotelanlage umfasst hunderte Appartements und steht mitten in der Landschaft in Bayern.
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