Die Bergische Sonne ist eines der bekanntesten verlassenen Erlebnisbäder. Das Gelände war von 1992 bis 2012 ein Erlebnisbad auf Lichtscheid in Wuppertal. Der Betrieb wurde am 23. Januar 2012 temporär eingestellt. Ursprünglich war eine Erweiterung des Sauna- und Fitnessbereichs geplant, jedoch wurde am 4. Juli 2012 die gesamte Anlage für immer geschlossen.
Im Jahre 2001 besuchten jährlich rund 450.000 Besucher das Schwimmbad, heute ist die Bergische Sonne ein Lost Place.
Es gab mehrere Pläne für das Gelände. Nach der temporären Schließung sollte das Bad zum Beispiel zu einem Wellness-Hotel umfunktioniert werden. Die Konzepte wurden jedoch nie umgesetzt, sodass es zwischen Oktober 2020 und April 2021 zur Planung und Durchsetzung des Abbruchs kam.
Das befindet sich auf dem Gelände der Bergischen Sonne
Zuvor befand sich auf dem Gelände der Anlage ein Straßenbahnbetriebshof. Danach wurde in den 1990er Jahren die Bergische Sonne erbaut. Vor dem Schwimmbad steht ein Springbrunnen, der passend zum Namen des Bades, eine Sonne darstellt.
Das Lost Place Erlebnisbad war bis zur Schließung in drei Themenbereiche unterteilt. Die schöne Gestaltung erzeugt bei nächstlichen Besuchen eine spannende Atmosphäre. Unter den Bereichen befindet sich eine Saunalandschaft mit verschiedenen Arten von Saunen, Entspannungs- und Ruhebereichen. Außerdem gibt es ein Fitnessstudio und eine Erlebnis-Badelandschaft. Dazu gehören mehrere Innen- und Außenbecken sowie zwei Wasserrutschen. Eine der beiden Rutschen wurde jedoch bereits im Januar 2012 aufgrund von Wartungsarbeitengeschlossen.
Im Badebereich, der zudem mit einer Gastronomie ausgestattet ist, gibt es im Innenbereich ein großes Wellenbecken. In einem weiteren Schwimmbecken ist ein Strömungskreis mit verbundener Felsengrotte installiert. Dazwischen stehen einige Liegen, die um die Schwimmbecken verteilt waren.
In der ersten Etage befindet sich ein großer Kinderbereich. Dazu gehört ein Wasserspielplatz, zu dem ein Schiff und eine Grotte gehören. Auch drei Whirlpools befinden sich auf der Etage. Auch die beiden Wasserrutschen sind von der Etage aus zugänglich. Die erste der beiden Rutschen nennt sich „Black Hole“ und die andere „Blue Line“. Überall im Innenbereich wurde das Schwimmbad mit künstlichen Felsen gestaltet. Der Außenbereich ist zwar etwas weniger ausgeschmückt, bietet dafür jedoch eine umso größere Liegewiese und einige Sitzgelegenheiten der Gastronomie. Auch ein Sole- und ein Kaltwasserbecken befinden sich im Außenbereich des Schwimmbades.
Führungswechsel und Übernahmen des Lost Places Bergische Sonne
Bis Ende 2009 wurde das Unternehmen hinter der Bergischen Sonne, das Waterworld Bergische Sonne GmbH heißt, von einer Unternehmerin aus Zypern geführt. Unter ihrer Führung verschlechterte sich der Zustand des Bades immer mehr, was auch anhand von Rezensionen von Besuchern erkennbar war. Es wurden stärkere Verschmutzungen der Bäder, morsche Holzbalken sowie technische Defekte und Schimmelbildung gemeldet.
Am 24. November 2009 wurde das Bad erstmalig geschlossen. Laut lokalen Nachrichten, stellte der örtliche Energieversorger Strom, Wasser und Fernwärme ab, da überfällige Rechnungen nicht gezahlt wurden. Das Schwimmbad wiederum berichtete in einem Aushang, dass das Bad wegen technischer Probleme geschlossen sei. Zwei Tage später nahm das Bad seinen Betrieb wieder auf.
Am 30. Dezember 2009 wurde beim Amtsgericht Wuppertal Insolvenz der Firma angemeldet. Der Insolvenzverwalter kündigte schon nach wenigen Tagen an, dass er gute Chancen sehe, das Freizeitbad weiter zu betreiben. So wurde am 9. Januar 2010 das Bad mit geänderten Öffnungszeiten und neuen Preistarifen wiedereröffnet. Außerdem wurden bauliche Maßnahmen zur Ausbesserung von Mängeln des Bades begonnen. Am 1. April 2010 wurde dann ein neuer Investor im Insolvenzverfahren gefunden, der eine umfassenden Renovierung des Bades unterstützte.
Konzepte für ein Kurhotel Bergische Sonne
Dennoch war der Badebetrieb nicht erfolgreicher als zuvor, sodass es 2012 zu einem Konzeptwechsel kam. Dieser beschrieb die Aufgabe des Badebetriebs und den erweiterten Ausbau der Sauna- und Fitnessbereiche. Die Bergische Sonne sollte zu einem reinen Kurort werden. Dieses Konzept wurde jedoch Mitte 2012 aufgegeben.
In einem gemeinsamen Konzept mit dem Hotellerieunternehmen Novum Group war eine weitere Nutzung des Bades kombiniert mit einem Wellness- und Kurhotel mit etwa 200 Zimmern geplant. Tagesgäste sollten so auch Zugang zu den Wellnessanlagen erhalten und zugleich das Schwimmbad nutzen können. Dieses Konzept wurde jedoch nicht realisiert, da sich Investor und Eigentümer nicht einigen konnten. Im Oktober 2013 zog sich die Novum Group schließlich aus der Projektentwicklung zurück.
Im Herbst 2013 kam es zu einem neuen Inhaberwechsel, durch die Finader GmbH. Sie nahm das Konzept des Kurortes auf und plante, die Bergische Sonne bis Ende 2015 wieder zu eröffnen. Die Baumaßnahmen konnten jedoch nie umgesetzt werden, da Konzept und Kapital mangelhaft waren.
So Stand das Gelände der Bergischen Sonne im Juni 2016 erneut zum Verkauf.
Alleine der Besucherparkplatz macht bereits rund die Hälfte der rund 40.000 m² großen Fläche des ehemaligen Freizeitbads aus. Dieser Parkplatz wurde 2017 von der Barmer Ersatzkasse gekauft. Seitdem dient er als Mitarbeiterparkplatz der nahen Hauptverwaltung. Große Hinweisschilder weisen den Mitarbeiterparkplatz aus. Mit seiner riesigen Fläche von rund 40.000 Quadratmetern, übertrifft es das verlassene Hallenbad in Duisburg bei weitem.
Mitte 2018 gab die Stadt Wuppertal bekannt, dass sie das Restgelände erwarb und plant, alle Bauten abzureißen und das eine Gewerbefläche oder Wohnungen auf dem Gelände zu errichten. Anfang April 2021 wurde das Erlebnisbad schließlich abgerissen. Zu diesem Zeitpunkt wies das verlassene Schwimmbad bereits starke Spuren von Vandalismus durch schlechte Urbexer und Sprayer auf. Diese besuchten das Gelände besonders in den letzten Jahren bis 2021 sehr häufig. Das markant geformte Dach und die großen Schwimmbecken sind eine Seltenheit in der Urbex-Szene, was die Besucher besonders anlockten.
Eine Antwort
Durch die Bekanntgabe der vollständigen Adresse ist dieser Ort sehr einfach „aus dem All“ zu beobachten.
Man sieht ganz klar den Mitarbeiterparkplatz und das freie Feld wo mal das Erlebnissbad gestanden hat