Besuch von Camp Hitfeld: ein Community Bericht

Wir kommen gerade von unserer Lost Place Tour in Belgien zurück und befinden uns in Aachen. Bereits auf der Hinfahrt nach Belgien haben unser jetziges Ziel entdeckt. Von der Autobahn aus sahen wir die vielen großen kaputten Hallen und konnten die auffälligen Graffiti darauf sehen. Ein großer Lost Place militärischen Ursprungs direkt neben der Autobahn in Aachen. Schnell kamen wir darauf, welchen Ort wir hier gesehen hatten. Es handelt sich um die verlassene Astrid Schweden Kaserne, die auch als Camp Hitfeld bekannt ist und so fassten wir den Gedanken, auf unserem Rückweg hier einmal vorbeizusehen.

Der Weg zur alten Kaserne

Gesagt, getan befinden wir uns nun auf einer Landstraße und lassen uns von unserem Navi zu der Adresse führen, an der sich das Camp Hitfeld befinden soll. An einer Kreuzung entdecken wir dann ein Schild, das uns zu einer Kaserne führen soll. Auf dem Schild steht Leo Löwenstein Kaserne, ein Name, den wir bisher noch gar nicht kannten. Möglicherweise handelt es sich hierbei um einen Kunstnamen, denken wir uns. Schließlich hatten wir gehört, dass im Camp Hitfeld bereits mehrere Kunstprojekte umgesetzt wurden und vielleicht handelt es sich bei dem Namen um jenen eines Projektes für eine neue Verwendung der ehemaligen Kaserne.

Wir biegen in die Straße hinter dem Schild ein, womit auch unser Navi einverstanden ist. Dann entdecken wir plötzlich auf der linken Seite ein Einfahrtstor mit einer Pforte und mehreren Schranken. Daneben steht ein Stein mit der Inschrift Leo Löwenstein Kaserne. Da wird uns bewusst, dass es sich bei der Leo Löwenstein Kaserne um eine völlig andere militärische Einrichtung handeln muss.
Wir realisieren, dass Camp Hitfeld scheinbar gar nicht mit dem Schild an der Straße gemeint war und fahren an der Kaserne vorbei. Schöne weiße Gebäude mit auffällig gemauerten Kanten aus großen Steinen. Dahinter erscheint eine große Wiese, die um das Gelände zu führen scheint. Einige Hundert Meter weiter, bevor die Straße endet, taucht dann ein Gasthof auf. Direkt dahinter, auf der rechten Seite, liegt dann endlich unser Ziel. Die ehemalige Einfahrt zur verlassenen Kaserne Astrid Schweden befindet sich jetzt direkt vor uns.

Wir parken unser Auto direkt vor dem Tor und kramen unsere Ausrüstung zusammen. Dann machen wir uns auf den Weg, uns das Tor näher anzusehen. Daran hängt ein Schild, das uns das Betreten des Geländes verbietet. Wir gehen ein Stück an dem Zaun entlang. Hinter dem Einfahrtstor entdecken wir ein weiteres Tor und ein Schild, das eine Feuerwehrzufahrt angibt.
Dann beschließen wir, bevor die Sonne hier bald untergehen würde, uns nicht auf den Weg um die Kaserne herum zu machen. Aus dem Internet kannten wir die Kaserne bereits und wussten, dass es dort nicht mehr viel zu entdecken geben würde. Fast alle Gebäude der alten Camp Hitfeld Kaserne waren mittlerweile ausgeräumt und völlig entkernt. Von den meisten Hallen stehen lediglich noch die Wände und kaum ein Fenster ist noch zurückgeblieben.

In der Camp Hitfeld Kaserne

Auf dem Kasernengelände gab es etliche Wohnbaracken, Verwaltungsgebäude, ein Kraftwerk und eine Sanitätsstation. Da wir, wie bereits erwähnt, wussten, dass es auf dem Gelände nicht mehr sonderlich viel zu entdecken geben würde, beschlossen wir also, die Kaserne nicht zu betreten. Außerdem wollten wir kein Risiko für Ärger mit dem Inhaber eingehen und dessen Vorkehrungen respektieren.

So kramen wir unsere Kameradrohne heraus und beginnen mit den Vorbereitungen, uns das Kasernengelände aus der Luft anzusehen. Wir waren ja sowieso schon auf unserem Rückweg und hatten keine großen Erwartungen und eigentlich auch keine Lust auf weitere Anstrengungen mehr.

Drohnenflug über die Astrid Schweden Kaserne

Gemütlich setzen wir uns in unsere Campingstühle und fliegen über das Gelände der großen verlassenen Kaserne. Nach nur wenigen Bäumen tauchen dann die ersten Hallen auf. Gerade hintereinanderwgereiht, steht dort eine Halle hinter der anderen. Sie alle sind augenscheinlich in einem schlechten Zustand. Gleich am Rand des Geländes entdecken wir eine etwas größere Halle, die wir uns etwas genauer ansehen wollen.

An den wenigen verbliebenen Wänden sind viele Graffitis zu erkennen. Doch auch hier gibt es nicht mehr viel zu entdecken. Die Halle ist völlig leer und sie sieht irgendwie fehl am Platz aus.

Hinter einigen weiteren Hallen taucht dann ein großer Appellplatz auf. Hinter dem Platz befindet sich ein scheinbar altes Wohngebäude, das ebenfalls deutlich in die Jahre gekommen ist.

Auf der anderen Seite der breiten Straße, die durch die gesamte Kaserne führt, ragt ein Schornstein in den Himmel empor. Diesen Schornstein wollen wir uns nun etwas genauer ansehen und fliegen geradewegs darauf zu.

Der Schornstein gehört zu einem alten Kraftwerk, welches die Kaserne einst mit Wärme versorgte, so scheint es jedenfalls. Interessanterweise ist der halbe Schornstein mit kleinen Graffiti übersäht. Wir fragen uns, wie deren Urheber es geschafft hatten, bis da oben zu gelangen. Bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass eine dünne, rostige Leiter den Turm hinaufführt. Einige Personen haben es sich scheinbar nicht nehmen lassen, dieses große Risiko einzugehen und ihre Unterschriften und Zeichen auf diesem Turm zu hinterlassen. Doch auch das Kraftwerk unter dem Turm scheint nicht mehr in einem guten Zustand zu sein. Wie bei allen anderen Hallen auf diesem Gelände auch, ist das Dach bereits deutlich marode und teilweise eingestürzt.

Unsere geringen Erwartungen wurden hier nicht enttäuscht. Wir hatten ja bereits vermutet, dass es nicht mehr allzu viel auf dem Camp Hitfeld für uns zu entdecken geben würde. Wir fliegen noch bis ans andere Ende der Kaserne, die eher länglich als gleichmäßig strukturiert zu sein scheint. Langsam verschwindet die Sonne hinter dem Horizont und nach einigen Aufnahmen beschließen wir dann, zurückzukehren. Mittlerweile ist auch der letzte Akku unserer Kameradrohne nahezu leer.

Nach einer sicheren Landung verstauen wir unser Equipment wieder im Auto, falten die Campingstühle zusammen und machen uns auf den Weg zurück in die Heimat. Ein schönes kurzes Abenteuer und zugleich ein schöner Ausklang des heutigen Tages. Das war unser kurzer Besuch des Camp Hitfelds, der Astrid Schweden Kaserne.

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