Auf dem verlassenen Eiermann Campus in der Nähe von Stuttgart, war einst die IBM Zentrale untergebracht, heute ist das Gelände ein Lost Place. Erst seit wenigen Jahren gilt das Firmengelände, das sich direkt neben der Autobahn befindet, als Lost Place von IBM.
Der Eiermann-Campus von IBM in Stuttgart
Der Eiermann-Campus, auch bekannt als IBM-Areal oder Carré 5, war ein bedeutender Bürokomplex in Stuttgart-Vaihingen, der von 1972 bis Ende 2009 von der IBM Deutschland GmbH als Hauptverwaltung genutzt wurde. Architektonisch umfasste das Gelände herausragende Beispiele der Nachkriegsmoderne und wurde daher zum Kulturdenkmal erklärt.
Lage und Architektur der ehemaligen IBM-Zentrale
Die Gebäude mit der Adresse Pascalstraße 100 befinden sich am südwestlichen Rand des Stadtbezirks Stuttgart-Vaihingen, unmittelbar angrenzend an das Autobahnkreuz Stuttgart. Das Gelände ist derzeit nicht öffentlich zugänglich, wird jedoch anlässlich von Veranstaltungen, wie dem Tag des offenen Denkmals, vom Eigentümer geöffnet.
Egon Eiermann plante den Campus als Architekt und stellte mit dem Gelände sein herausragendes architektonischen Können unter Beweis.
Geschichte des Eiermann-Campus
Der Eiermann-Campus diente ehemals als IBM-Firmensitz der IBM Deutschland GmbH. Mit seiner herausstechenden Architektur der Nachkriegsmoderne wurde das Firmengelände später als Lost Place in Stuttgart bekannt und zählt zu den ganz besonderen verlassenen Orten.
Die Entstehung des IBM-Campus
Der Eiermann-Campus Stuttgart wurde zwischen 1969 und 1972 von Egon Eiermann erbaut und diente als Hauptverwaltung der IBM Deutschland GmbH. Das markante Architekturensemble galt als Meisterwerk der Nachkriegsmoderne und wurde aufgrund seiner architektonischen Bedeutung und seines kulturellen Erbes im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellt.
Das Gelände wurde 2000 an die Hamburgische Immobilien Handlung verkauft und später an die Fondsgesellschaft CBRE Investors weiterverkauft.
Planungen für das IBM Gelände
Nach dem Auszug der IBM im Jahr 2009 blieb das Gelände ungenutzt und war Gegenstand verschiedener Planungsideen. Es wurden Überlegungen angestellt, das Areal für andere Zwecke zu nutzen, darunter die Schaffung einer Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge. Diese Vorschläge stießen jedoch auf Widerstand in der Stadt- und Landespolitik sowie in der Bevölkerung.
Im Jahr 2015 wurde das gesamte Areal von der Gerchgroup erworben, die eine Neuentwicklung unter Erhalt der Eiermann-Pavillons plante. Trotz einiger Kontroversen wurde im April 2016 der Aufstellungsbeschluss für einen neuen Bebauungsplan gefasst.
Zukunftsperspektiven für den Stuttgarter Lost Place
Der Campus steht seit 2000 unter Denkmalschutz und ist ein bedeutendes architektonisches Erbe der Nachkriegsmoderne. Verschiedene Projekte wurden vorgeschlagen, um das Gelände wiederzubeleben, darunter ein Wohnquartier, ein Vorzeigeprojekt für die Internationale Bauausstellung 2027 und eine Flüchtlingsunterkunft. Bislang wurde jedoch kein Projekt umgesetzt.
Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Nutzungsvorschläge für den Lost Place in Stuttgart diskutiert. Unter anderem wurde erwogen, das Areal für eine Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge zu nutzen. Diese Idee stieß jedoch auf Widerstand in der Stadt- und Landespolitik sowie bei der Bevölkerung.
Nachdem die Pläne für eine Neuverwendung durch die Gerchgroup, welche das gesamte Areal erworben hatte, offenbar gescheitert waren, wurde im April 2016 ein neuer Bebauungsplan beschlossen, der die Grundlage für die zukünftige Nutzung des Geländes bildet.
IBM-Campus: Ein riesiger Lost Place in Stuttgart
Ein faszinierender Lost Place in Stuttgart ist der Eiermann-Campus Stuttgart, welcher als eindrucksvoller Lost Place direkt neben dem Autobahnkreuz Stuttgart in der Urbex-Szene bekannt ist. Die Zukunft des Geländes bleibt wohl ungewiss und es bleibt abzuwarten, welche Nutzungskonzepte in Zukunft realisiert werden. Der verlassene IBM-Firmensitz bietet eine spannende Kulisse für Erkundungen und Fotografie, die herausstechende, moderne Architektur macht diesen Spot zu einem wirklich markanten Lost Place.
Beitragsbild: Sven Oujla – Eigenes Werk (von uns angepasst), CC BY-SA 4.0