Ein verlassenes Einkaufszentrum, das Dormacenter in Dormagen, wurde im Jahr 2000 eröffnet und beherbergte zahlreiche Geschäfte, Supermärkte, ein Kino und sogar eine Spielhalle. Unter den Discountern waren Aldi, Kodi, Rossmann, Tedi und Kik. Nach seiner Insolvenz sollte eine Kaufland-Filiale in dem Einkaufszentrum eröffnet werden, doch daraus wurde nichts. Während seiner Hochphase wurde das Dorma-Center um 2010 modernisiert und umgebaut.
Feuer im Kino und der Untergang des Dormacenters
In dem heute verlassenen Einkaufszentrum gab es früher neben Geschäften auch ein Kino einer riesigen Kino-Kette. In diesem Kino entwickelte sich im Dezember 2016 ein Schwelbrand in einem Abstellraum. Das Einkaufszentrum wurde während des Brands geräumt, konnte später jedoch wieder betrieben werden, wobei das Cineplex anfangs noch geschlossen bleiben sollte, um der Brandursache nachgehen zu können.
Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate, doch das Kino eröffnete nicht wieder. Der Vorstand der Immobilienverwaltung des Dormacenters gab sich stets gelassen und anfangs noch überzeugt, dass alle notwendigen Gutachten, die den Brandschutz betreffen, bald erstellt sein würden und dann das Cineplex wieder öffnen könne. Eine Cineplex-Sprecherin hingegen äußerte sich damals „Wenn wir die Besitzer der Immobilie wären, wäre das schon längst erledigt“. Die Schließung des Kinos zog weitere Folgen nach sich. So litt beispielsweise das Restaurant Asiastar, das sich direkt neben dem Kino im Obergeschoß befand, deutlich unter den gesunkenen Besucherzahlen des Einkaufszentrums. Zuvor kamen zahlreiche Kinobesucher vor oder nach den Filmen zum Essen in das Lokal für asiatisches und mongolisches Essen. Der Asiastar war ein Restaurant mit Selbstbedienung.
Nicht nur im Obergeschoß gingen die Besucherzahlen zurück, denn auch die Aldi Filiale im Erdgeschoß war betroffen, die bald darauf im Dezember 2016 ihren Standort im Dormacenter aufgab. Kurz darauf folgte auch Kodi mit der Schließung seiner Filiale. So verlor das Einkaufszentrum seine wichtigsten Mieter und es gab lediglich noch Hoffnung, das Kino wieder eröffnen zu können.
Die Schließung des Dormacenters
Reaktionen auf die reihenweisen Auszüge gab es seitens Maxim Makarov, Vorstand der Reii-Development AG, welcher die Immobilie gehörte, kaum. Eine öffentliche Stellungnahme im Februar 2017 verriet, dass Angebote einer Übergabe geprüft würden. Man wolle sich damit Zeit lassen, denn Aldi zahle weiterhin Miete bis Ende 2019.
Im Juli 2017 wurde schließlich bekannt, dass Cineplex seinen Betrieb ganz einstellen werde und der Mietvertrag, der erst am 30. Juni 2018 auslaufen sollte, vorzeitig beendet wurde. Damit sah es ziemlich schlecht für das Einkaufszentrum aus. Die laufenden Kosten mussten kompensiert werden, doch nur aus Mieterhöhungen würde es kein attraktiver Standort für Geschäfte sein.
Das Amtsgericht Düsseldorf eröffnete zum 01.12.2019 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Dieser sei für die REII – Development AG, gestellt worden – den Betreiber des Dorma Centers. „Nach zwei verlustreichen Jahren aufgrund des Abganges wesentlicher Mieter ist eine Sanierung zwingend erforderlich“, hieß es damals seitens des zuständigen Sanierungsvorstands. Man wolle sich um eine Sanierung des Einkaufszentrums sowie um neue Entwicklungspläne kümmern.
Verlassenes Einkaufszentrum soll abgerissen werden
2022 wurde öffentlich, dass das Dormacenter abgerissen werden soll, so sei es im Planungsausschuss besprochen worden. Anstelle des Lost Place Einkaufszentrums solle eine Kaufland-Filiale mit über 3.500 Quadratmetern Verkaufsfläche gebaut werden. Außerdem seien dort noch eine Mall samt Kino sowie Flächen für andere Läden geplant. Kaufland hatte die Immobilie des verlassenen Einkaufszentrums Anfang 2020 übernommen und die REII – Development AG aus der Verantwortung genommen. Bisher hat sich noch nichts an dem Lost Place Einkaufszentrum Dormacenter getan. Es steht weiterhin als verlassenes Einkaufszentrum in Nordrhein-Westfalen in der Stadt Dormagen.