In Werne steht ein Kombinationskraftwerk der RWE, das Strom aus Steinkohle und Erdgas produzierte und damit eine Leistung von knapp 1400 Megawatt erreichte. Seit einigen Jahren wird das Kraftwerk stückweise zurückgebaut. Am 12. Oktober 2025 erfolgte die Sprengung des ersten Schornsteins.
Aufgabe des Steinkohlekraftwerks
2014 gab der Betreiber RWE bekannt, die Kraftwerksblöcke für Steinkohle bis Anfang 2017 außer Betrieb zu nehmen und die Stromproduktion auf Erdgas zu beschränken. Die Abschaltung wurde auf 2019 verschoben und der Steinkohle-Block K des Kraftwerks im März 2019 abgeschaltet. Der zugehörige Schornstein mit 282 Metern Höhe, wurde am 12. Oktober 2025 gesprengt.
Die Steinkohle wurde anfangs über Züge aus den umliegenden Zechen des Ruhrgebiets in das Kraftwerk transportiert. Später fand dieser Transport größtenteils per Schiff statt.
Vorbereitungen der Sprengung in Werne
Am Sonntag, 12. Oktober 2025, erfolgte die erste Sprengung auf dem RWE Gelände in Werne. Gesprengt wurde der höchste Schornstein des Kraftwerks. Innerhalb der 282 Meter hohen Betonhülle des Schornsteins befand sich ein ehemaliger, bereits gemauerter Ziegelkamin, der mit seiner weißen Hülle gesprengt wurde. 140 Tonnen Dynamit und rund 700 Bohrlöcher wurden in der Vorbereitung installiert. „Die eingebauten je 40 Tonnen schweren Kippgelenke garantieren die Fallrichtung.“, erklärte der Sprengmeister.
Die Sprengung des Gersteinwerk-Schornsteins
Um Punkt 11 Uhr sollte am Sonntag die Sprengung des 282 Meter hohen Schornsteins des Gersteinwerk Kraftwerks der RWE in Werne erfolgen. Schon ab 8 Uhr Morgens waren sämtliche Straße nahe des Kraftwerks in Werne gesperrt. Zeitungen riefen Zuschauer dazu auf, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu kommen. Mehrere Sicherheitsfirmen, das Ordnungsamt und die Polizei waren mit der Sicherung der Sperrzone beauftragt worden, doch trotzdem konnte die Sprengung nicht pünktlich erfolgen.
Person in Sperrzone verzögerte Sprengung
Trotz der zahlreichen Maßnahmen und hunderter Einsatzkräfte zur Sicherung des Sperrbereichs, verlief die Sprengung am Sonntag nicht ganz nach Plan. Als die Zuschauer pünktlich um 11 Uhr ihre Handys erwartungsvoll auf den rund 280 Meter hohen Schornstein richteten und auf die Sprengung warteten, passierte zunächst nichts. Einige Minuten lang starrten sie auf ihre Kameras, doch der Schornstein fiel einfach nicht! Grund dafür scheint offenbar ein Mitarbeiter der RWE gewesen zu sein, der sich Berichten zufolge zum Zeitpunkt der geplanten Sprengung noch auf dem Gelände befunden haben soll. Nachdem rund 25 Minuten vergangen waren, machte schließlich eine Mitteilung die Runde, die Sprengung solle in wenigen Minuten erfolgen. Und tatsächlich: um 11:30 Uhr gab es einen lauten Knall, dann fiel der 282 Meter hohe Koloss wie in Zeitlupe langsam zu Boden. Ein weiterer Knall, der viel mehr wie ein lang anhaltender Donner klang, folgte wenige Sekunden später: die 15.000 Tonnen Bauschutt waren zu Boden gefallen.

