Das ehemalige NATO-Korpsdepot 169 (Munitionsdepot) Hambühren befindet sich etwas versteckt im Waldgebiet zwischen den Gemeinden Hambühren und Wietze.
In Archiven und Eigentumsverzeichnissen gibt es nur wenige Informationen zu dieser Einrichtung, da sie lange Zeit geheimgehalten wurde. Seit Kurzem steht das Gelände zum Verkauf. Dazu wurde von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (kurz BImA) ein Exposé herausgegeben, indem einige Details zu der Anlage genannt werden. Demnach befindet sie sich in einem guten Zustand.
Das ehemalige Materialaußenlager, das auch als „Korpsdepot“ bezeichnet wurde, diente seit dem 31.12.1964 bis in das Jahr 1971 den britischen Streitkräften. Nach 1971 übernahm die Bundeswehr das Gelände des Munitionsdepots und nutzte die großflächige Liegenschaft als Materialaußenlager. Dort wurden auch Rohstoffe wie Öl abgefüllt und für den Weitertransportiert vorbereitet. Zuletzt wurden einige der Bunker als Munitionsdepot für das Nachschubkommando genutzt.
Was ist das Nachschubkommando
Das sogenannte Nachschubkommando vereinte auf Ebene des Korps die einzelnen Truppenteile der Nachschubtruppe. Das Kommando hatte den Auftrag, die Korpstruppen des II. Korps logistisch zu unterstützen. Geführt wurde sie von unterstellten Divisionen und Brigaden.
Die Korpsdepots, wie auch das Depot 169, wurden von dem Nachschubkommando betrieben und als Materiallager und Umschlaglager genutzt. Von dort aus wurden Truppenteile des Korps mit Wehrmaterial versorgt.
Dazu zählen diverse Ausrüstungen und Waffen für Streitkräfte, wie zum Beispiel Panzer, Flugzeuge, oder sogar Schiffe. Doch auch kleinere Ausrüstungsgegenstände wie Funkgeräte oder Handwaffen zählen dazu.
Nach dem Krieg bestand das Nachschubkommando im Jahre 1989 nur noch aus rund 2100 aktiven Soldaten. Nach der Mobilmachung durch die Einberufung von Reservisten, konnte das Nachschubkommando im Notfall auf rund 4500 Mann vergrößert werden.
Das befindet sich in dem verlassenen NATO Korpsdepot
Auf dem verlassenen Gelände befinden sich 17 große Munitionsbunker, die aus der Luft kaum zu erkennen sind. Grund dafür ist die gute Tarnung unter Erdhügeln und einigen Bäumen. Neben den Munitionsbunkern gibt es noch neun Kraftstofflagerhäuser auf dem Lost Place.
Außerdem stehen ein Verwaltungsgebäude und ein Bürogebäude zur Lagerverwaltung auf dem Gelände. Der Sicherheitszaun ist noch vorhanden und an wenigen Stellen gut in Takt. Er sollte verhindern, dass ungewollter Besuch das Gelände betrat. Unterstützt wurde die Sicherheits durch eine Wache, die in einem Wachgebäude auf dem Gelände stationiert war. Dieses Gebäude ist heute noch vorhanden, allerdings nicht mehr besetzt und stark von Vandalismus betroffen. Von hier wurden Patroullien und Wachzeiten koordiniert, um die 144.844 Quadratmeter große Liegenschaft zu sichern. Laut BImA liegt die tatsächliche Nutzfläche bei 5.900 Quadratmetern. Der Mindestpreis für das Gelände liegt bei 400.000 Euro.
Zwischen 1964 und 1971 nutzten die Britischen Streitkräfte das ehemalige Außenlager. Danach wurde es von der Bundeswehr verwendet, um Öl abzufüllen und transportfähig zu machen. Daneben wurden auf Munition, Treibstoff und Wehrmittel gelagert. Bis auf die Lagerorte des Treibstoffs, besteht noch alles. Die Tanks jedoch, die sich einst unter der Erde befanden, sowie die zugehörigen Abfüllanlagen, wurden 2010 entfernt.
Geschützt ist die Liegenschaft mit einem etwa 2,50 Meter hohen Zaun. Dieser wird allerdings nicht mehr gepflegt.
An vielen Stellen des Geländes gibt es starke Vandalismus-Spuren. Einige Fenster und Türen der Gebäude, die einst der Verwaltung dienten, wurden zerstört und Kabel daraus entwendet.
Entlang des langen Zauns befinden sich in größeren Abständen kleinere Beobachtungsposten. Von ihnen aus wurden das Gelände under Zaun Tags und Nachts bewacht.
Heutige Verwendung der Bunker
Die BImA gab an, dass 16 der insgesamt 17 Munitionsbunker und sechs der Lagerhallen derzeit vermietet würden. Größtenteils sind Unternehmen aus dem unmittelbaren Umkreis die Mieter. Die über 200m² großen Lagerhallen und Bunker dienen zum Beispiel der Lagerung und Trocknung von Frischholz.
Seit einigen Jahren werden solche zivilen Verwendungen vom Bund gefördert. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hambühren und ihrem Landkreis werden schon lange Pläne für den Verkauf des Geländes entworfen, die bis zuletzt jedoch auf wenig Interesse trafen. Dies liegt vermutlich an der scheinbar notwendigen aber teuren Sanierung des Erdbodens unter dem Gelände. Nach einem jüngsten Altlastengutachten sei dieser jedoch nicht kontaminiert und es liege außerdem kein Verdacht auf Kampfmittel im Boden vor. Die Verkaufspläne sollten damit schnell auf Erfolg treffen.
Seine Fläche kommt zwar nicht an das Munitionsdepot Brüggen-Bracht heran, dennoch ist das NATO Depot 169 nicht gerade klein. Mitten im Wald verstecken sich 17 Munitionsbunker und es scheint, als könne da noch mehr sein.
„Das Gelände ist verlassen. Alle Türen und Toren sind geöffnet, um Einbruchsbeschädigungen zu vermeiden. Auch das Haupttor stand offen, da es wohl keinen Sinn macht, da der Zaun an vielen Stellen beschädigt ist. Es gibt Warnschilder, dass das Gelände Kameraüberwacht ist, aber bei meiner Rundtour habe ich keine Kamera gesehen.“
Gulbi 🥾&🚴♀️{super73} – Komoot
2 Antworten
Stand heute, Juli 2023 ist alles abgerissen oder übererdet worden.
Ja es ist nicht mehr da