Das Kraftwerk Vilvoorde, ein ehemaliges Gas- und Dampfkraftwerk, könnte eigentlich Elektrizität mit einer Leistung von 255 Megawatt liefern, doch es steht seit 2014 still.
Seit es 2009 durch EON erworben wurde, waren seine Tage gezählt. Bereits fünf Jahre später legte der Konzern das riesige Kraftwerk still und machte es zu einem Reservekraftwerk, das im Notfall wieder in Betrieb genommen werden konnte. Aus diesem Grund befinden sich auch noch diverse überdimensionale Maschinen wie Turbinen und Generatoren in den großen Werkshallen. EON verkaufte das Gelände drei Jahre später an eine bulgarische Energiefirma. Diese wiederum verkaufte es 2020 an Engie Electrabel weiter. Mittlerweile ist es immmernoch im Besitz von Engie Electrabel, die es verwaltet.
Ausstattung des Kraftwerks Vilvoorde
Ursprünglich hielt das Elektrizitätswerk drei Blöcke, die mit Kohle und Öl betrieben wurden. Eine der dazugehörigen Dampfturbinen wurde 1982 zerstört und erst vier Jahre später ersetzt. 1999 wurde dann eine Gasturbine eingebaut. An die Gasturbine wurde mit einem Abhitzedampferzeuger die zuvor ersetzte Dampfturbine angeschlossen. Durch dieses Verfahren konnte die Effizienz von Gasturbinen deutlich gesteigert werden, was ein beliebtes Verfahren bei Gasturbinenkraftwerken war.
Wiedereröffnung des verlassenen Kraftwerks
Es gab bereits in der Vergangenheit einzelne Pläne für ein neues Kraftwerk. Damals hatte die flämische Regierung jedoch das für die Sicherung der Versorgung vorgesehene 796-Megawatt-Gaskraftwerk in Vilvoorde verweigert.
Ein neuer Plan für ein Gas- und Dampfkraftwerk mit einer Leistung von rund 870 Megawatt, das besonders effizient sein sollte, wurde vorgestellt. Doch die Provinz Flämisch-Brabant hat neulich zum zweiten Mal ein neues Kraftwerk in Vilvoorde abgelehnt. Es gibt in dem Provinzkollegium einfach keine Einigung für ein neues Kraftwerk.
Weil eine Neuverwendung in der Vergangenheit ständig abgelehnt wurde, sinkt auch das Interesse diverser Energiekonzerne an dem Komplex, sodass es kaum Hoffnung für das Gelände gibt.
Ein kleiner Sicherheitsdienst überwacht seit der Schließung 2014 das moderne Kraftwerk und wartet auf seinen Abzug von dem Gelände, das ständig von Urban Explorern aufgesucht wird. Diese klettern in die großen Kühltürme, betreten die Hallen und begeben sich in Gefahr auf dem Gelände.